Nach dem tragischen Tod einer 80-jährigen Fußgängerin wird im Seeblickweg zwischen Hofen und Neugereut ein neues Kapitel geschrieben. Die Bauarbeiten für mehr Sicherheit sind abgeschlossen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Sind die Fußgänger endlich auf der sicheren Seite? Die neue Fußgängerfurt, die nach dem tödlichen Unfall am 12. März als Sofortmaßnahme die Sicherheit im Seeblickweg in Hofen verbessern soll, steht nun bereit. Am Dienstag soll sie in Betrieb genommen werden, so eine Sprecherin der Stadt. Einen Monat lang hatte das Tiefbauamt ganze Arbeit geleistet: Außer der Ampelanlage wurden die Gehwege ausgebaut, eine neue Leitschwelle mit Minibaken in der Straßenmitte soll Autofahrern die Orientierung erleichtern.

 

Drei tödliche Fußgängerunfälle seit 2013 an dieser Stelle – und doch kein Brennpunkt? Entsprechend groß war der Aufschrei in Hofen und Neugereut, als eine 80-jährige Fußgängerin auf tragische Weise ums Leben kam. Ein 58-jähriger Autofahrer hatte an jenem Abend im März in Fahrtrichtung Max-Eyth-See die Kontrolle verloren und war auf eine Mittelinsel geprallt – wo fatalerweise die wartende Fußgängerin stand. Die Frau hatte keine Chance – und starb noch an der Unfallstelle.

Langfristig soll ein Kreisverkehr her

Hätte ein klar geregelter Kreisverkehr den Unfall verhindern können? Die Ursache ist noch immer unklar, ein Gutachter soll etwas Licht ins Dunkel bringen. Im Stadtbezirk freilich wird dieser Kreisverkehr schon seit Jahren gefordert – jedoch sind trotz fertiger Pläne die Finanzmittel von 1,9 Millionen Euro bisher nicht vom Gemeinderat genehmigt. „Das wird Thema der kommenden Haushaltsberatungen sein“, versprach Susanne Scherz, Leiterin der Verkehrsbehörde im Ordnungsamt. Freilich: Das Tiefbauamt könnte auch im besten Falle erst im Herbst 2020 mit dem Bau eines Kreisverkehrs beginnen. Nach der deutlichen Forderung, aufgegriffen auch von unserer Zeitung, bis dahin ein Provisorium einzurichten, reagierte die Stadt neun Tage später: „Ein Überweg mit einer Ampel ist kurzfristig das richtige Signal“, kündigte Susanne Scherz an. Bis zum Bau des Kreisverkehrs soll so das Sicherheitsgefühl der Fußgänger verbessert werden. Mit dem Kreisverkehr wird die Ampel wieder überflüssig – dafür werden Zebrastreifen angelegt.

Laut Polizei gilt der Seeblickweg nicht als Raserstrecke, und der Unglücksfahrer sei nicht zu schnell unterwegs gewesen, so Polizeisprecher Olef Petersen. Auch hätten die drei tödlichen Fußgängerunfälle, bei denen noch ein neun Jahre alter Junge und ein 71-jähriger Passant ums Leben gekommen waren, keine gemeinsamen Unfallursachen.