Derzeit darf sie noch im Plenum sitzen, demnächst aber wird die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel auf die Tribüne ausweichen müssen. Der Grund: Ihr Genesnenstatus läuft ab.

Berlin -  - Mit der Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate werden im Bundestag voraussichtlich bald weitere Abgeordnete vorrangig aus der AfD auf die Tribüne ausweichen müssen, so etwa Fraktionschefin Alice Weidel. Sie ist nach eigenen Angaben nicht geimpft und hatte im November eine Corona-Infektion. Wie ein Sprecher am Montag auf Nachfrage mitteilte, hat ihr Genesenenstatus noch bis Anfang Februar Gültigkeit. „Sie wird dann auf der Tribüne Platz nehmen“, fügte er hinzu. Wie viele AfD-Abgeordnete darüber hinaus von der verkürzten Dauer des Genesenenstatus betroffen seien, lasse sich derzeit nicht sagen.

 

Im Bundestag gelten seit vergangener Woche verschärfte Corona-Regeln, gegen die in der AfD eine Klage erwogen wird: In den Plenarsaal oder in die Ausschusssäle dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene mit zusätzlichem Test – Geboosterte brauchen keinen Test. Wer ungeimpft ist oder Corona noch nicht hatte, darf nur noch mit aktuellem negativen Test auf die Tribüne.

Der Genesenenstatus gilt nur noch für drei Monate

Der Genesenenstatus gilt in Deutschland inzwischen nur noch für drei Monate. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte dazu am Montag in Berlin, das Robert Koch-Institut lege Empfehlungen dazu fest und habe das auch auf seinen Internetseiten bekanntgemacht. „Die neue Empfehlung, die seit Freitag gilt (...) besagt, dass man einen Genesenenstatus von drei Monaten besitzt.“

Die Festlegung sei aus wissenschaftlicher Sicht erfolgt. Hintergrund sei, dass aufgrund der vorherrschenden Omikron-Variante ein sehr viel größeres Risiko bestehe, nach dieser Zeit zu erkranken oder Überträger zu sein. Weidel nannte den Schritt bei Twitter „wissenschaftlich nicht begründbar“.