Dass die S-Bahn von Bernhausen nach Neuhausen verlängert werden soll, ist bekannt. Doch wie wird der neue Bahnhof in Sielmingen aussehen?

Der Asphalt ist stellenweise löchrig, Gewerbegebäude säumen die Fläche, alles wirkt etwas verlassen. Der Platz vor dem Hotel Alena und dem griechischen Restaurant Sirtaki in Filderstadt-Sielmingen ist tatsächlich keine städtebauliche Schönheit. Mittelfristig soll sich hier aber etwas tun. Auf der Fläche am Radweg Richtung Neuhausen soll der neue Sielminger S-Bahn-Stopp entstehen. Das heißt: Hier im Norden des Stadtteils, östlich angrenzend an die Bahnhofstraße, werden die Züge halten, wenn die S2 von Bernhausen nach Neuhausen verlängert wird. Im vergangenen Jahr haben SSB-Vertreter im Filderstädter Gemeinderat verkündet, dass die Bauarbeiten Anfang 2023 losgehen könnten. Die S-Bahn-Verlängerung könnte demnach 2027 fertig sein. Um den neuen Stopp in Sielmingen zu installieren, wird man am dortigen Verkehrsknotenpunkt einiges verändern müssen. Die Maßnahmen werden teilweise auch Auswirkungen auf angrenzende Privatgrundstücke haben, Grunderwerb durch die SSB sowie durch die Stadt Filderstadt wird ebenfalls erforderlich sein. Die Planungen befinden sich noch ganz am Anfang. Der Technische Gemeinderatsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einen ersten kleinen Schritt getan, indem er mehrheitlich dem Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan „S-Bahn-Haltepunkt Sielmingen“ seine Zustimmung erteilt hat. Das Gesamtgremium wird am 23. Mai entscheiden.

 

In Sielmingen wird sich einiges verändern

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Darüber, wie genau der Bahnhof beziehungsweise der oberirdische Bereich der S-Bahn-Haltestelle inklusive Bahnhofsvorplatz aussehen werden, ist noch wenig ausgesagt. Rahmenbedingungen sind indes schon im Bebauungsplanvorentwurf festgehalten. So soll im Umfeld zentrumsrelevanter Handel ausgeschlossen werden, um den Ortskernen keine Konkurrenz zu machen. Ausnahmen sollen Kioske oder Bäckereien mit Café bilden. Auch Tankstellen, Vergnügungsstätten und ähnliches soll es vor Ort nicht geben. Ziel: ein attraktives Bahnhofsumfeld mit Verweilqualität. Angedacht sind eine WC-Anlage, eine Bushaltestelle sowie ein Kurzzeit-Parkstreifen.

Viele Ideen für den neuen Bahnhof

Einzelne Räte haben bereits weitere Ideen geäußert. Walter Bauer (SPD) beispielsweise sähe gern eine großflächige städtebauliche Neuordnung, um auch Wohnen zu ermöglichen. Richard Briem (Freie Wähler) betonte, dass am neuen Bahnhof ein Parkhaus gebraucht werde, „denn nicht alle kommen mit dem Fahrrad“. Andrea Jelic (Grüne) wiederum äußerte den Wunsch nach einer nachhaltigen Verkehrsdrehscheibe mit viel Grün, etwa mit bepflanzten Lärmschutzwänden, und Aufenthaltsqualität im Sinne einer bespielbaren Stadt. „Der Platz soll auch eine soziale Aufwertung erfahren“, sagte sie.

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Bernd Lahr, der Leiter des Amts für Stadtplanung und Stadtentwicklung, sah ebenfalls „ein hohes Veränderungspotenzial in dem Bereich“, für derart konkrete Ideen sei es im aktuellen Planungsstadium indes zu früh. Zum Thema Parken rund ums Areal kündigte er eine eigene Vorlage an. Sie werde Infos zu Stellplätzen für Autos, für Fahrräder und auch über fußläufige Verbindungen enthalten. Der Satzungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan wird für Mitte 2023 erwartet.