Für die Wirtschaft ist der Abzug von US-Streitkräften aus Stuttgart ein großer Einschnitt. Der Chef der Stuttgarter Industrie- und Handelskammer Johannes Schmalzl befürchtet, dass viele Firmen den Weggang schmerzlich spüren werden.

Stuttgart - Die angekündigte Verlegung der Kommandozentrale der US-Truppen in Europa von Stuttgart-Vaihingen ins belgische Mons wird nicht nur politische Folgen haben. Auch die Wirtschaft wird den Abzug der Streitkräfte massiv spüren. Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Johannes Schmalzl, bedauert die Entscheidung des US-Präsidenten. „Die stationierten Truppen sind Konsumenten, sie investieren in Güter und nutzen Dienstleistungen in der Region Stuttgart.“ Wenn sich der Plan bewahrheite, falle ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region weg. Zudem macht sich Schmalz Sorgen bezüglich der deutsch-amerikanischen Beziehungen. „Mit dem Abzug brechen langjährige wirtschaftliche Verbindungen weg, die Betriebe werden das spüren“, sagt der IHK-Stuttgart-Hauptgeschäftsführer.

 

Womöglich wird auch das Africom in Stuttgart abgewickelt

Momentan noch offen ist, ob auch das Hauptquartier für die US-Militäreinsätze in Afrika, Africom, das sich ebenfalls in Stuttgart befindet, verlagert wird. Die Pläne der US-Militärs könnten in Stuttgart etwa 25 000 Streitkräfte, Zivilisten und Angehörige betreffen. Mit den beiden einzigen Kommandozentralen außerhalb der USA - dem Eucom und dem Africom - gehört Stuttgart zu den bedeutendsten US-amerikanischen Stützpunkten in Deutschland. Führende Demokraten im US-Kongress haben angekündigt, den Truppenabzug per Gesetz stoppen zu wollen.