Von der womöglich getöteten Katharina K. fehlt auch fast eine Woche nach ihrem Verschwinden noch immer jede Spur. Ein Polizeisprecher erklärt, warum in Backnang keine Suchtrupps zu sehen sind.

Backnang - Noch immer hat die Polizei keine Gewissheit über das Schicksal der 22-jährigen Backnangerin Katharina K., die seit dem Mittwochabend, 8. November, vermisst wird. „Wir stellen uns auf schwierige Ermittlungen ein“, so der Polizeisprecher Rudolf Bihlmaier.

 

Hundertschaften der Polizei, die in Reihen das Gebiet durchkämmen, sind bei Vermisstenfällen und möglichen Kapitalverbrechen ein bekanntes Bild – in Backnang gibt es derzeit nichts Vergleichbares zu sehen. Bihlmaier erklärt, warum: „Wir wüssten gar nicht, wo wir anfangen sollten zu suchen.“ Bevor es wieder eine auch für die Bevölkerung sichtbare Suchaktion gebe, müsse die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe „Flur“ erste Ansätze liefern. Diese wurde am Wochenende eingerichtet und nach der Flurstraße benannt, wo die Vermisste laut dem aktuellen Ermittlungsstand zum letzten Mal gesehen wurde.

Wer hat Katharina K. aus Backnang gesehen? Die Polizei ist auf Hinweise angewiesen

Auch wenn die bisherigen Tipps von potenziellen Zeugen keinen Fortschritt gebracht haben: Auf Hinweise aus der Öffentlichkeit ist die Polizei nach wie vor angewiesen. „Es kann auch sein, dass wir in einigen Tagen mit weiteren Fragen nach draußen gehen“, so der Polizeisprecher. Bislang sei es den Ermittlern noch immer wichtig zu erfahren, ob die 22-Jährige am Mittwochabend, 8. November, oder später noch gesehen wurde, ob sie dabei allein unterwegs war und ob sie beispielsweise zu Fuß oder in einem Auto gesehen wurde. Hinweise sollen an die Telefonnummer 0 71 51/95 00 gerichtet werden.

Immer wieder tauchen in sozialen Netzwerken oder auf Laternenmasten Vermisstenmeldungen auf, die von Angehörigen veröffentlicht worden sind. Die Polizei wägt sorgfältig ab, wann und in welchen Fällen sie mit einer solchen Vermisstensuche an die Öffentlichkeit geht. „Die Personen verschwinden ja unter unterschiedlichen Voraussetzungen“, erklärt Bihlmaier.

Jeder Vermisstenfall ist anders – die Polizei muss inviduell abwägen

Nicht immer steckt hinter diesen Fällen ein Verbrechen oder eine gefährliche Situation: Manchmal sind die Gesuchten zum Beispiel notorische Ausreißer und machen sich Streitigkeiten regelmäßig aus dem Staub, um nach einigen Tagen wohlbehalten wieder aufzutauchen. „So ein Fall wird natürlich anders bewertet als das plötzliche Verschwinden einer mehrfachen Mutter, die dafür bekannt war, sich immer fürsorglich um ihre Kinder gekümmert zu haben“, sagt Bihlmaier.

Im Fall von Katharina K. aus Backnang-Strümpfelbach war die Polizei recht schnell sicher, dass hinter dem Verschwinden der jungen Frau ein schweres Verbrechen stecken könnte: Am Donnerstagabend war die 22-Jährige als vermisst gemeldet worden, am nächsten Nachmittag hatten sich die Ermittler mit einem Foto der Vermissten an die Öffentlichkeit gewandt. Auf den 24 Jahre alten Tatverdächtigen aus dem Kreis Ludwigsburg sind die Ermittler gestoßen, als sie im Umfeld der Vermissten ermittelten. „Dabei ergaben sich Hinweise auf diesen Mann“, so Bihlmaier. Dazu, ob der Festgenommene gegenüber der Polizei etwas ausgesagt hat, macht der Sprecher keine Angaben.

Hier können Sie die ursprüngliche Vermisstenmeldung nachlesen.