Eine Frau im Rems-Murr-Kreis erscheint nicht auf der Arbeit – die Polizei hat Hinweise darauf, dass sie entführt wurde. Sie hat eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet und bittet um Mithilfe.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Rems-Murr-Kreis - Die Polizei im Rems-Murr-Kreis sucht mit Hochdruck nach einer 47 Jahre alten Frau, die am Montag von ihrer Arbeitsstelle in Großaspach verschwunden ist. „Aufgrund kriminalpolizeilicher Ermittlungen können wir nicht ausschließen, dass die Vermisste Opfer einer Straftat wurde“, sagt der Polizeisprecher Ronald Krötz. „Wir gehen aber davon aus, dass sie am Leben ist.“

 

Nach den Erkenntnissen der Ermittler verließ Jolanta S. am Montagmittag gegen 13.30 Uhr ihren Arbeitsplatz. „Sie arbeitet als Pflegerin und ist als sehr zuverlässig bekannt“, so der Polizeisprecher. Als die Pflegerin, die nur kurze Zeit hatte weggehen wollen, nicht zurückkam, benachrichtigte ihre Klientin Angehörige – und diese wiederum meldeten S. bei der Polizei als vermisst. „Es war recht rasch klar, dass da etwas nicht stimmen kann“, sagt Krötz.

Die Vermisste ist blond, 1,64 Meter groß, spricht deutsch, polnisch und englisch

Die Polizei hat am Donnerstagmittag in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft ein Foto der Vermissten veröffentlicht und eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet. Jolanta S. ist polnische Staatsangehörige, sie ist 1,64 Meter groß, ungefähr 70 Kilogramm schwer, sie hat blonde Haare und spricht deutsch, polnisch und englisch. Wer sie gesehen hat oder Hinweise zu ihrem rätselhaften Verschwinden geben kann, wird dringend gebeten, sich bei der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen, Telefon 0 71 51 / 95 00, zu melden. Zunächst hatten es die Ermittler auch für möglich gehalten, dass die Verschwundene aus freien Stücken in ihre Heimat Polen zurückgekehrt sein könnte. Doch nun haben sich offensichtlich die Hinweise darauf verdichtet, dass die 47-Jährige entführt worden ist. „Es gab keine Anzeichen dafür, dass Frau S. für längere Zeit weggehen wollte“, so Krötz.

Die Entführung war der Grund für die Durchsuchung an der Mechatronik-Arena

In der Nacht auf Mittwoch hatten Kriminalbeamte auf einem Parkplatz der Mechatronik-Arena in Großaspach einen Renault unter die Lupe genommen. Während die Feuerwehr das Gelände ausleuchtete, untersuchten die Ermittler das Auto und die Umgebung. Dabei kamen Spürhunde und ein Hubschrauber zum Einsatz. Ob es sich bei dem Wagen um das Auto der Vermissten handelt, ist nicht bekannt. Ein Sprecher der Polizei betont, die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, jedoch könne er aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details preisgeben. Die Ermittler wollen es offenbar vermeiden, einen möglichen Täter zu einer Kurzschlussreaktion zu drängen und die Vermisste damit zu gefährden.