Lang haben Wanderer und Radler auf die Rückkehr des Holzstegs über die Mittlere Filderstraße zwischen Degerloch und Sillenbuch gewartet. Seit Mitte April steht er wieder. Schilder werfen aber Fragen auf.

Sillenbuch/Degerloch - Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch im Fall des Vesperbrückles. Im Oktober 2019 war der Holzsteg, der im Wald nahe der Ruhbank die Stuttgarter Bezirke Sillenbuch und Degerloch verbindet, abgebaut worden. Bei einer Untersuchung der Holzkonstruktion waren Fäulnis, Pilz- und Schädlingsbefall festgestellt worden. Ganze anderthalb Jahre, bis Mitte April, dauerte es, bis die beliebte Spaziergänger- und Radler-Verbindung wieder eingehoben und schließlich nach einigen Restarbeiten freigegeben werden konnte.

 

Doch in der CDU-Fraktion im Sillenbucher Bezirksbeirat war die Freude nicht von Dauer. Denn neben der neuen Brücke trafen die Lokalpolitiker vor Ort auch auf das Verkehrszeichen Nummer 250, den weiß-roten Kreis, der bedeutet: Verbot für Fahrzeuge aller Art. Ist die Brücke nun plötzlich für den Radverkehr gesperrt? Prompt hat die Fraktion eine Anfrage an die Stadtverwaltung formuliert, um herauszufinden, was es mit der neuen Beschilderung auf sich hat, denn „das kommt uns angesichts der Bedeutung dieser Verkehrsbeziehung für den Radverkehr und dem mehrmaligen Hinweis unserer Fraktion auf diesen Umstand als Schildbürgerstreich vor“. Das Anliegen wird in der kommenden Sitzung am 19. Mai auf der Tagesordnung stehen.

Das Ganze ist ein Versehen

Tatsächlich wird bis dahin das Schild möglicherweise verschwunden sein. Denn das Ganze ist ein Versehen, wie eine Nachfrage unserer Zeitung ergeben hat. „Die Straßenverkehrsbehörde hat angeordnet, dass nach baulicher Fertigstellung des Vesperbrückles die dortige Beschilderung und Abpollerung (dienten als Schutzmaßnahmen für den Abbruch beziehungsweise die Neuherstellung der Brücke) wieder entfernt werden. Vorgesehen ist, dass die Brücke auch von den Radfahrenden wieder vollumfänglich genutzt werden kann“, teilt der Verwaltungssprecher Niklas Junkermann nach Rücksprache mit dem Amt für öffentliche Ordnung schriftlich mit. Doch anscheinend sei diese Anordnung vor Ort noch nicht umgesetzt worden. Sprich: Man hat vergessen, die Schilder wieder abzubauen. „Wir werden versuchen, die Entfernung der Verkehrszeichen zu beschleunigen“, sichert er zu.