Einer aber hat einen damals all die Jahre über begleitet, und das war Karl Allgöwer, der Mann mit der Rückennummer 7, der es einem in vielerlei Hinsicht nicht so leicht gemacht hat wie die anderen. Einerseits wusste man nie so genau: Ist er Stürmer? Ist er Mittelfeldspieler? Auch als Libero gab er eine prächtige Figur ab. Allgöwer vereinigte so viele Eigenschaften in sich: Klinsmanns Torinstinkt, Buchwalds Dynamik, die strategischen Fähigkeiten und die knallharte Klebe von Müller und Sigurvinsson, mit dem er auch die bis zu den Knöcheln runtergerollten Stutzen gemein hatte.

 

Wie Allgöwer MV zur Weißglut brachte

Andererseits war Allgöwer neben dem Spielfeld ganz anders als alle anderen. Als Revoluzzer galt er, als linker Querdenker, der sich für die SPD, die Friedensbewegung, den Umweltschutz engagierte. Ich interessierte mich viel mehr für Fußball als für Politik, doch instinktiv dachte ich mir: Der Mann muss auf der richtigen Seite stehen, wenn er regelmäßig den VfB-Präsidenten und CDU-Hardliner Gerhard Mayer-Vorfelder zur Weißglut bringt. Denn gegen den damaligen Kultusminister zog sogar ich einmal in den Kampf, bei der Schülerdemo auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

Viel öfter aber war ich im Neckarstadion, H-Block Cannstatter Kurve, und bewunderte Karl Allgöwer. Seinen unnachahmlichen Laufstil, bei dem der Oberkörper so weit vorne lag; seine brachialen Freistöße, vor denen sich die Gegner in der Mauer sicher sehr fürchteten; seine vielen Tore, nach denen er immer so lachte und die Arme in die Höhe streckte. Ich jubelte sogar am letzten Spieltag der Saison 1985/1986 mit, als Allgöwer beim 2:1 gegen Bremen beide VfB-Tore schoss, obwohl er dadurch die Bayern zum Meister machte. Der Dank der Münchner sah so aus: Eine Woche später überrollten sie den VfB im Pokalfinale mit 5:2. Als kleiner Trost blieb, dass die Bayern Allgöwer nie bekommen haben.

Nur zehn Länderspiele – und trotzdem ein Held für alle Zeiten

Elf Jahre hat Allgöwer für den VfB gespielt, von 1980 bis 1991, und 12. Bundesligatore erzielt, mehr als jeder andere in der Geschichte des Vereins. Er wurde zum „Knallgöwer“, zum „Wasen-Karle“, und das wird er für mich auch immer bleiben. Ich habe zwar nie recht verstanden, warum er nur zehn Länderspiele bestritten hat, was er nach seiner aktiven Karriere so genau anstellte, worin vergangene Saison seine Aufgabe als VfB-Berater bestand, als er nach mehr als 20 Jahren plötzlich doch wieder im Fußballgeschäft mitmischen wollte. Trotzdem bleibt Karl Allgöwer auf alle Zeiten ein Held, weil er meine Kindheit und Jugend als VfB-Fan maßgeblich bereichert hat.

Herzlichste Glückwünsche zum 60. Geburtstag!

Wie Allgöwer MV zur Weißglut brachte

Einer aber hat einen damals all die Jahre über begleitet, und das war Karl Allgöwer, der Mann mit der Rückennummer 7, der es einem in vielerlei Hinsicht nicht so leicht gemacht hat wie die anderen. Einerseits wusste man nie so genau: Ist er Stürmer? Ist er Mittelfeldspieler? Auch als Libero gab er eine prächtige Figur ab. Allgöwer vereinigte so viele Eigenschaften in sich: Klinsmanns Torinstinkt, Buchwalds Dynamik, die strategischen Fähigkeiten und die knallharte Klebe von Müller und Sigurvinsson, mit dem er auch die bis zu den Knöcheln runtergerollten Stutzen gemein hatte.

Wie Allgöwer MV zur Weißglut brachte

Andererseits war Allgöwer neben dem Spielfeld ganz anders als alle anderen. Als Revoluzzer galt er, als linker Querdenker, der sich für die SPD, die Friedensbewegung, den Umweltschutz engagierte. Ich interessierte mich viel mehr für Fußball als für Politik, doch instinktiv dachte ich mir: Der Mann muss auf der richtigen Seite stehen, wenn er regelmäßig den VfB-Präsidenten und CDU-Hardliner Gerhard Mayer-Vorfelder zur Weißglut bringt. Denn gegen den damaligen Kultusminister zog sogar ich einmal in den Kampf, bei der Schülerdemo auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

Viel öfter aber war ich im Neckarstadion, H-Block Cannstatter Kurve, und bewunderte Karl Allgöwer. Seinen unnachahmlichen Laufstil, bei dem der Oberkörper so weit vorne lag; seine brachialen Freistöße, vor denen sich die Gegner in der Mauer sicher sehr fürchteten; seine vielen Tore, nach denen er immer so lachte und die Arme in die Höhe streckte. Ich jubelte sogar am letzten Spieltag der Saison 1985/1986 mit, als Allgöwer beim 2:1 gegen Bremen beide VfB-Tore schoss, obwohl er dadurch die Bayern zum Meister machte. Der Dank der Münchner sah so aus: Eine Woche später überrollten sie den VfB im Pokalfinale mit 5:2. Als kleiner Trost blieb, dass die Bayern Allgöwer nie bekommen haben.

Nur zehn Länderspiele – und trotzdem ein Held für alle Zeiten

Elf Jahre hat Allgöwer für den VfB gespielt, von 1980 bis 1991, und 129 Bundesligatore erzielt, mehr als jeder andere in der Geschichte des Vereins. Er wurde zum „Knallgöwer“, zum „Wasen-Karle“, und das wird er für mich auch immer bleiben. Ich habe zwar nie recht verstanden, warum er nur zehn Länderspiele bestritten hat, was er nach seiner aktiven Karriere so genau anstellte, worin vergangene Saison seine Aufgabe als VfB-Berater bestand, als er nach mehr als 20 Jahren plötzlich doch wieder im Fußballgeschäft mitmischen wollte. Trotzdem bleibt Karl Allgöwer auf alle Zeiten ein Held, weil er meine Kindheit und Jugend als VfB-Fan maßgeblich bereichert hat.

Herzlichste Glückwünsche zum 60. Geburtstag!