Der VfB Stuttgart hat mit Gregor Kobel nach Fabian Bredlow bereits den zweiten Torhüter in dieser Transferphase unter Vertrag genommen. Das Rennen um die Nummer eins ist offen – doch der Schweizer meldet klare Ansprüche an.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart/Kitzbühel - Sven Mislintat betont es immer wieder – es gibt keine Erbhöfe, man will eine neue Leistungskultur im Kader, alle haben dieselben Chancen. Das gilt auch für die Torhüterposition. Dort kämpfen aktuell mit Youngster Sebastian Hornung, Urgestein Jens Grahl sowie den Neuzugängen Fabian Bredlow (vom 1. FC Nürnberg) und Gregor Kobel (TSG 1899 Hoffenheim) vier Spieler um die begehrte Position zwischen den Pfosten.

 

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Klar ist jedoch auch, dass nur einer die Nachfolge von Ron-Robert Zieler antreten wird. Hornung und Grahl werden eher geringe Chancen eingeräumt und der Zweikampf zwischen Bredlow und Kobel ist wohl nicht ganz so offen, wie man immer betont. Der Schweizer (21 Jahre) meldet jedenfalls klare Ambitionen an. Wir haben uns mit ihm getroffen und fassen seine Aussagen zusammen.

Gregor Kobel über … die Vorstellungen von Tim Walter

„Der Trainer hat ja sehr klare Vorstellungen davon, wie er spielen lassen möchte und auch über die Rolle der Torhüter dabei. Daher ist es wichtig, dass man eine gewisse Nähe zum Trainer hat und er klare Ansagen machen kann. Das ist bisher der Fall – und es ist ein deutlicher Unterschied zu Augsburg, wo ich zuletzt war oder gar zu Hoffenheim. Doch mir gefällt das sehr. Es ist eine schöne Herausforderung.“

… den Mut, den er dafür benötigt

„Klar, man kennt das sicher anders. Hinten geht man eher nicht so ein Risiko. Doch wenn die ganze Mannschaft mitmacht, die Angebote stimmen und man zusammen mit einem gewissen Mut agiert, dann ergeben sich ganz neue Möglichkeiten.“

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… die konkreten Anforderungen

„Es ist nicht nur das weit im Feld stehen, man muss auch als Torwart immer anspielbar sein, im Spielaufbau immer wieder auf die Seite lösen, auch die Räume erkennen, wieder anbieten. Das bedingt, dass man sich als Team gut kennenlernt. Damit man weiß, wer sich wie bewegt, wo Räume aufgehen, wer wo steht und wie man diese Räume dann anspielen kann. Wenn das alles richtig harmoniert zusammen, dann wird das eine richtig gute Sache.“

… die Argumente, die für den VfB gesprochen haben

„Man hat hier ein klares Ziel. Es gibt klare Vorstellungen von Fußball. Der ist anders als fast überall, dass beeinflusst das Torwartspiel und wird meiner Meinung nach immer mehr kommen. Das bringt mich persönlich weiter – in meiner Entwicklung, in meiner Karriere. Solche Challenges tun mir gut. Dazu kommt, dass der VfB trotz der Zweitklassigkeit ein riesen Club ist mit einer unglaublichen Tradition.“

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… seine Ambitionen und Ziele

„Ich bin definitiv nicht von Hoffenheim hierhergekommen, um auf der Bank zu sitzen. Das ist klar. Das Ziel von mir auch das des VfB. Wir wollen den Wiederaufstieg hinbekommen.“

… die Änderungen im Torwartspiel, die durch die Änderung der Abstoßregel kommen werden (Spieler dürfen ab der kommenden Saison die Abstöße innerhalb des Strafraums annehmen, Anm. d. Red.)

„Das ist schwierig zu sagen. Ich kann noch nicht abschätzen, wie sich das auswirken wird. Man kann auf jeden Fall das Spiel schneller machen, da werden sich Möglichkeiten ergeben. Das wird sicher spannend.“

… seine Zukunft in Stuttgart (Leihvertrag gilt nur für ein Jahr, Anm. d. Red.)

„Da muss man schauen, wie lange das geht. Ich bin jetzt ein Jahr hier und in diesem Jahr haben wir uns einiges vorgenommen. Uns steht eine harte Saison bevor. Da gilt es, unsere komplette Konzentration darauf zu legen, damit wir unsere Ziele erreichen. Was dann in einem Jahr ist, wird man sehen. Das werden wir uns zu gegebener Zeit anschauen.“

… die Rituale für die Neuzugänge

„Noch weiß ich nicht, ob oder was da auf mich zukommt. Doch es sind ja zum Glück einige neue Spieler da… (grinst). In Augsburg musste ich singen. (lacht)

… die Stimmung im Team

„Die Stimmung ist gut. Jeder ist gut drauf. Wir trainieren viel und trotzdem habe ich das Gefühl, dass jeder Bock darauf hat.“

… Stuttgart

„Ich kenne die Stadt gut, hab sogar einen kleinen Freundeskreis dort. Ich kam ja schon mit 16 Jahren nach Hoffenheim und war einige Male da. Dazu kommt, dass meine Heimat Zürich nicht weit ist. Jetzt muss ich nur noch eine Wohnung finden.“