Der Weihnachtsurlaub geht für die VfB-Profis nur bis zum 2. Januar. Danach müssen sie sich für das Pokal-Spiel gegen die Bayern vorbereiten.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Ehe sie sich in alle Himmelsrichtungen in den Weihnachtsurlaub verabschiedeten, hat der VfB-Trainer Bruno Labbadia am Donnerstagmorgen seine Profis noch zu einem gemeinsamen Frühstück im Clubhaus versammelt. Für die freien Tage bekam jeder Akteur danach seinen persönlichen Trainingsplan mit auf die Reise. "Die Spieler müssen einige Aufgaben erledigen", sagte Labbadia, "das ist für einen Leistungssportler wie das tägliche Zähneputzen. Im Vordergrund steht aber, dass sich alle erholen."

 

Der Stuttgarter Trainer wird den Urlaub, der bis zum Beginn der Wintervorbereitung am 2. Januar andauert, bei seiner Familie in Hamburg verbringen. "Einmal komplett abschalten, da freue ich mich sehr drauf", sagte Labbadia, der mit dem VfB-Kader am 4. Januar 2012 für zehn Tage ins Trainingslager ins türkische Belek aufbricht, ehe am 21. Januar die Rückrunde mit dem Spiel auf Schalke beginnt.

VfB bekommt sportlich den dicksten Brocken serviert

Im DFB-Pokal hat sich der VfB durch den 2:1-Erfolg im Achtelfinale über den Hamburger SV zwar eine knappe Million Euro an Mehreinnahmen durch das Erreichen der nächsten Runde, die zusätzlichen Zuschauereinnahmen plus möglicher TV-Gelder wegen einer Liveübertragung gesichert, er bekommt aber sportlich auch den dicksten Brocken serviert: Denn der FC Bayern München ist im Viertelfinale, das am 7./8. Februar ausgespielt wird, zu Gast in der Mercedes-Benz-Arena.

Bereits zum dritten Mal innerhalb der vergangenen vier DFB-Pokalwettbewerbe kommen die Münchner damit an den Neckar. "Das ist alles andere als ein Traumlos", sagte der Stürmer Cacau, denn zuletzt hat der VfB gegen den Rekordsieger auch im Pokal zweimal deutlich den Kürzeren gezogen: So setzte es in der Vorsaison im Achtelfinale vor heimischer Kulisse eine 3:6-Niederlage, während die Stuttgarter in der Spielzeit 2008/09 ebenfalls in der Runde der letzten 16 mit 1:5 untergingen.

Im Cup nur einmal gegen die Münchner gewonnen

Zweimal unterlag der VfB im Pokal sogar gegen die zweite Mannschaft der Bayern (1976 und 1994). In seiner gesamten Cuphistorie hat der Club in acht Aufeinandertreffen nur einmal gegen die Münchner gewonnen: Am 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls, schossen Fritz Walter mit zwei Treffern sowie Jürgen Hartmann ein 3:0 für die Stuttgarter heraus.

Der VfB, der in der Bundesliga durch zuletzt nur einen Sieg in acht Spielen den Anschluss an das obere Tabellendrittel und somit an die internationalen Plätze verloren hat, benötigt im Pokal nur noch drei Siege für ein sicheres Ticket im Europapokal. "Wir nehmen den Wettbewerb sehr ernst", sagt Bruno Labbadia, der in seiner Zeit beim VfB mit den Bayern auch nicht die besten Erinnerungen gemacht hat. Schließlich kassierte der 45-Jährige vor einem Jahr zum Trainereinstand gegen die Münchner in Liga und Pokal zwei Niederlagen mit insgesamt elf Gegentoren. Auch die beiden letzten Punktspiele gingen jeweils mit 1:2 verloren. Doch der Manager Fredi Bobic gibt sich kämpferisch: "Wenn du den Cup gewinnen willst, musst du auch mal die Bayern aus dem Weg räumen."