Er trägt einen bekannten Namen und ist mit 22 Jahren bereits viel in der Fußballwelt herumgekommen: Ailton soll der erste Zugang in der Defensive beim VfB Stuttgart werden. Wir stellen den Brasilianer vor.

Stuttgart - Vorgestern Brasilien, gestern Aserbaidschan, heute Portugal und morgen wohl Deutschland – Ailton Ferreira Silva ist zwar erst 22 Jahre alt, doch er ist schon weit herumgekommen in der Welt. Sein Beispiel zeigt, wie international der Fußball im Allgemeinen mittlerweile geworden ist. Im Besonderen gilt das gerade für die Entwicklung beim VfB Stuttgart, wo der Linksverteidiger jetzt voraussichtlich landen wird. Aber der Reihe nach.

 

Mit Estoril auf Platz zehn

Ausgebildet wurde Ailton, der mit dem früheren Bremer Torjäger gleichen Namens („Kleines, dickes Ailton“) weder verwandt noch verschwägert ist, bei Fluminense Rio de Janeiro. Bei seinem Heimatverein durchlief er die Jugendmannschaften, ehe er im Sommer 2015 für eine Saison an Neftci Baku PFK nach Aserbaidschan ausgeliehen wurde. Dort bestritt er 32 Spiele mit drei Toren. Weiter ging es wieder auf Leihbasis zu GD Estoril Praia, wo Ailton in der vergangenen Runde 18 Mal zum Einsatz kam. Die Bilanz: kein Tor, zehn Gelbe Karten. Am Ende stand für Estoril, das sich noch im Juni 45 Prozent der Transferrechte an Ailton gesichert hatte, Platz zehn in der ersten portugiesischen Liga. Und nun befindet sich der Abwehrspieler im Anflug auf Stuttgart. Die Verhandlungen mit dem VfB sind weit fortgeschritten.

Ailton ist als Ersatz für den gesetzten Emiliano Insua vorgesehen, der einspringen könnte, wenn der Argentinier einmal ausfallen sollte. Entsprechend wären die Rollen verteilt – der VfB wollte auf dieser Position keinen Spieler auf Augenhöhe mit Insua verpflichten, um nicht Gefahr zu laufen, dass dieser angesichts der ungewohnten Konkurrenz beleidigt reagiert und schmollt. So geriet Ailton ins Blickfeld, der eine Ablöse von rund einer Million Euro kosten würde. Er dürfte es akzeptieren, die Nummer zwei hinter Insua zu sein, zumindest vorläufig – und zuletzt ist er ja nach einem Jahr immer wieder weitergezogen.

Ailton passt ins Profil

Von dem Torwart Ron-Robert Zieler (28) abgesehen wäre Ailton der erste Zugang für die Stuttgarter Defensivabteilung, nachdem bis jetzt in Anastasios Donis (20) sowie Chadrac Akolo (22) zwei offensive Talente für die Außenbahnen und in Orel Mangala (19) sowie Dzenis Burnic (19) zwei Ergänzungen fürs Mittelfeld geholt wurden. Ailton passt auch ins Anforderungsprofil des Managers Jan Schindelmeiser und des Trainers Hannes Wolf, die auf junge und schnelle Kräfte bauen. Denn die Aktionen des VfB sollen künfig von Dynamik und Tempo geprägt werden.

Gesucht werden jetzt vor allem noch ein Innenverteidiger und ein Rechtsverteidiger. Die Kandidaten müssen vermutlich die gleichen Kriterien erfüllen wie Donis, Akolo, Mangala, Burnic und Ailton. Weil Schindelmeiser meint, dass der deutsche Markt keine brauchbaren Alternativen hergibt, die dazu auch finanzierbar sind, lehnte er zuletzt entsprechende Vorschläge von Spielerberatern konsequent ab. Der Manager konzentriert sich aufs Ausland. Eine Option ist Doria (22) von Olympique Marseille – wie Ailton ein Brasilianer.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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