In der Stuttgarter Defensive wird es in Leverkusen einige Veränderungen geben. Ein Einwechselspieler der vergangenen Wochen erhält vom Trainer schon mal eine Einsatzgarantie.

Sport: David Scheu (dsc)

Der komplette Kader steht einem Fußball-Bundesligisten ja quasi nie zur Verfügung, immer mal wieder müssen gesperrte oder verletzte Profis ersetzt werden. Beim VfB Stuttgart aber sind es schon zwei extrem wichtige Spieler, die im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen an diesem Samstag (15.30 Uhr) in der Defensive fehlen werden: Kapitän Wataru Endo fällt nach seiner Kopfverletzung aus dem Spiel gegen Hertha BSC mit einer Gehirnerschütterung aus, Konstantinos Mavropanos aufgrund seiner fünften Gelben Karte.

 

Keine idealen Voraussetzungen, findet auch Interimstrainer Michael Wimmer. Was Endo im defensiven Mittelfeld in den vergangenen Partien gespielt habe, sei „richtig gut“ gewesen. Ebenso fehle Mavropanos’ „Wucht und Aggressivität“ auf der Position des rechten Innenverteidigers.

Karazor hatte bisher keinen leichten Stand unter Wimmer

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie die beiden Ausfälle am Samstag aufgefangen werden. Im Fall von Endo ist die Antwort klar: durch Atakan Karazor. „Er wird Wataru auf dieser Position ersetzen, das kann ich verraten“, sagt Wimmer.

Ein wenig überraschend kommt das schon: Karazor hatte zuletzt keinen leichten Stand und kam in den bisherigen Partien unter Wimmer lediglich auf drei Einwechslungen in der Schlussphase. Der 26-Jährige sei allerdings, betont der Interimstrainer, immer „wichtig für die Kabine“ gewesen. Jetzt sind seine Fähigkeiten zur Balleroberung im letzten Pflichtspiel des Jahres von Beginn an gefragt.

Die Suche nach einem Ersatz für Mavropanos gestaltet sich dagegen einen Tick komplizierter, sie könnte zur einen oder anderen Verschiebung führen. Ein Alternative ist Dan-Axel Zagadou, der nach seiner Erkältung laut Wimmer wieder bei hundert Prozent ist. Aber: Als Linksfuß wäre der Franzose nicht die Idealbesetzung für die halbrechte Position in der Innenverteidigung. Denkbar ist, dass Zagadou halb links in der Viererkette statt Hiroki Ito spielt und der Japaner als linker Außenverteidiger aufläuft – zumal Borna Sosa wegen muskulärer Probleme ebenfalls ausfallen wird.

Umstellung auf Dreierkette? Der Trainer ist zurückhaltend

In diesem Fall wäre aber noch immer auf rechts ein Platz in der Viererkette vakant. Wimmer nennt zwei Möglichkeiten: Nikolas Nartey und Chris Führich, zwei völlig unterschiedliche Spielertypen. Nartey würde vor allem Robustheit gegen die Bayer-Offensive ins Stuttgarter Spiel bringen, Führich dagegen eher Offensivdrang. „Da haben wir Alternativen“, sagt Wimmer.

Eine Option aber scheint vom Tisch: Zu einer taktischen Umstellung hin zu einer Dreierkette dürften die defensiven Ausfälle nicht führen. „Wir haben uns sehr wohlgefühlt in der Viererkette“, sagt der Interimstrainer, „die Abläufe passen da auch.“ Es bestehe daher eigentlich kein Bedarf, an der bisherigen Grundordnung etwas zu ändern – sondern eher, sie mit neuem Personal zu besetzen: „Wir werden ein bisschen basteln in der Viererkette.“