VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo analysiert die spielentscheidende Szene in Wolfsburg – und kritisiert das Abwehrverhalten von mehreren VfB-Profis konkret.

Sport: David Scheu (dsc)

Bis in die Nachspielzeit schien der VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg trotz durchwachsener Leistung zumindest einen Punkt mitzunehmen. Dann aber kam der neuerliche Nackenschlag durch den späten Siegtreffer der Wölfe. Der kam so zustande: Flanke Omar Marmoush, Kopfballverlängerung Mattias Svanberg, Volleytor Yannick Gerhardt.

 

Dass das alles auch durch ein passives und nachlässiges Stuttgarter Abwehrverhalten zustande gekommen war, stellte selbst VfL-Coach Niko Kovac nach Spielende unumwunden fest: „In dieser Situation ist der Gegner nicht mitgelaufen.“ Entsprechend sauer war VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo – und analysierte die Szene in allen Einzelheiten, wobei sich fast jeder an der Aktion beteiligte Spieler Kritik anhörten musste.

Matarazzo will Müdigkeit nicht als Ausrede gelten lassen

Zunächst Hiroki Ito. „Er rückt nicht schnell genug raus aus der Kette.“ Dann Dan-Axel Zagadou. „Er steht ein Stück weit im Niemandsland, nicht eng genug.“ Auch Konstantinos Mavropanos. „Er schließt das Zentrum nicht schnell genug.“ Und schließlich Atakan Karazor. „Er sieht nicht, dass Waldemar Anton eins gegen zwei steht. Er hätte es als Sechser auch schließen können.“

So kam es letztlich durch eine Anhäufung individuellen Fehlverhaltens binnen weniger Sekunden zum Gegentor und zur Niederlage. „Vielleicht hat die Konzentration zum Schluss des Spiels ein Stück weit nachgelassen“, sagte Matarazzo, „es gibt trotzdem keine Ausreden.“ Den VfB-Profis dürfte eine intensive Trainingswoche bevorstehen. Schwerpunkt: Defensivverhalten.