Die Daimler AG weist den Verdacht zurück, dass Personalvorstand Wilfried Porth von Unregelmäßigkeiten bei der Ausgliederungsabstimmung beim VfB Stuttgart gewusst habe. Gleichzeitig macht der Konzern den Gremien und Mitgliedern des Vereins ein überraschendes Angebot.

Stuttgart - Was wusste Daimler-Vorstand Wilfried Porth über das Rätsel, warum bei der Abstimmung zur Ausgliederung der Profiabteilung des VfB Stuttgart am 1. Juni 2017 von mehr als 12 000 Stimmberechtigten nur gut 9000 abgestimmt hatten? Neue Recherchen der „Stuttgarter Zeitung“ erhärteten zuletzt den Verdacht, dass es erhebliche technische Probleme mit den Stimmgeräten gegeben – und VfB-Aufsichtsrat Porth davon gewusst haben soll.

 

Am Freitag hat die Daimler AG, die damals für 41,5 Millionen Euro 11,75 Prozent der Anteile an der neuen VfB-AG erworben hatte, diese Darstellung „mit Entschiedenheit“ zurückgewiesen: „Die Daimler AG oder ihre Vertreter in den Gremien des VfB Stuttgart hatten zu keinem Zeitpunkt Kenntnis von angeblichen Unregelmäßigkeiten oder Manipulationen in Zusammenhang mit der Abstimmung zur Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung des VfB Stuttgart“, so teilte der Konzern in einer Stellungnahme mit.

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Gleichzeitig verwies Daimler darauf, dass man die Ausgliederung „in der heutigen Zeit für wirtschaftlich unverzichtbar“ halte, „um langfristig sportlich erfolgreich zu sein“. Zudem sei man „mit Überzeugung“ auch weiterhin als Ankerinvestor und Hauptsponsor am VfB beteiligt. Unbedingt beharren wolle man an dieser Partnerschaft jedoch nicht, wie der Autobauer so überraschend wie vielsagend mitteilt: „Sollten die Gremien und Mitglieder des Vereins zu einer anderen Einschätzung kommen, sind wir für Gespräche jederzeit offen.“