Der VfB Stuttgart fällt bei seinem Kader in den letzten Jahren nicht gerade mit Konstanz auf. Der dienstälteste Spieler kickt erst seit knapp vier Jahren bei den Schwaben.

Stuttgart - Die Konstanz ist etwas, das bei vielen Fans des VfB Stuttgart immer wieder bemängelt wird. Sei es bei den Leistungen auf dem Platz oder bei den Personalien. Auch ist allgemein bekannt, dass der Trainerjob bei den Schwaben nicht unbedingt als der sicherste Arbeitsplatz der Welt gilt. Sogar für das schnelllebige Geschäft Fußball wechselte diese Position in der Vergangenheit ziemlich häufig. Mit Pellegrino Matarazzo steht seit September 2015 bereits der elfte Coach an der Seitenlinie des VfB, Interimstrainer mitgezählt.

 

Damals, vor fünf Jahren, war Alexander Zorniger Trainer in Stuttgart. Bezeichnend für die personelle Inkonstanz, nicht nur auf dem Trainerposten, ist auch, dass nur Daniel Didavi bereits unter Zorniger trainierte. Didavi selbst wechselte in der Zwischenzeit aber auch für zwei Jahre zum VfL Wolfsburg und kehrte erst 2018 wieder zurück. Nur ein Beispiel, denn nicht ein einziger Spieler im Profi-Kader des VfB Stuttgart steht schon seit fünf oder mehr Jahren unter Vertrag. Das gibt es sonst bei keinem anderen Bundesliga-Verein.

Jugendspieler wie Luca Mack oder Lilian Egloff sind hierbei ausgenommen. Sie spielen zwar beide schon seit 2012 beim VfB, aber eben erst seit Kurzem in der Profi-Mannschaft. Die dienstältesten Spieler beim Aufsteiger sind im Moment Torhüter Jens Grahl und Innenverteidiger Marcin Kaminski. Beide wechselten im Juli 2016 an den Neckar, also vor etwas mehr als vier Jahren. Ligaweit ist Marcel Schmelzer der treuste Spieler. Er spielt bereits seit zwölf Jahren für Borussia Dortmund.

Fokus liegt auf jungen Talenten

Wo manche Fans deshalb beim VfB fehlende Konstanz vermissen und diese teilweise als Grund für die sportlichen Misserfolge in den vergangenen Jahren sehen, erkennen andere darin auch eine neue Philosophie der Schwaben. Ganz nach dem früheren Motto der jungen Wilden: Auf junge Spieler setzten und diese entwickeln. Gegen den SC Freiburg schickte Matarazzo mit einem Durchschnittsalter von 25,1 Jahren die zweitjüngste Startelf der aktuellen Bundesliga-Saison aufs Feld. Gegen Mainz lag der Altersdurschnitt bei 25,3 Jahren. Eingewechselt wurden in diesem Spiel unter anderem Mateo Klimowicz (20), Roberto Massimo (19) und Tanguy Coulibaly (19). Auch offensive Leistungsträger wie Silas Wamangituka oder Sasa Kalajdzic sind mit ihren 20 und 23 Jahren noch recht jung für eine lange Vereinszugehörigkeit.

Trotzdem dürfen Fans natürlich hoffen, dass in Zukunft auch wieder mehr Spieler mindestens fünf Jahre für den VfB Stuttgart auflaufen. Denn: Junge Spieler hin oder her, langjährige Identifikationsfiguren sind für jeden Verein wichtig.

Bei den aktuell dienstältesten Spielern der Schwaben gibt es schließlich nur wenige die bereits länger als zwei Jahre am Neckar kicken. Einige von ihnen wurden in der Vergangenheit auch schon verliehen oder spielen aktuell nicht die allergrößte Rolle auf dem Platz. Die dienstältesten VfB-Profis können Sie sich in unserer Bildergalerie ansehen.