Viele Spieler verlassen den Fußball-Zweitligisten. Doch es gibt auch Neuzugänge – wie vermutlich Anton Grgic, der aus Zürich kommt.

Stuttgart - Wenn es an diesem Mittwoch auf dem Clubgelände an der Cannstatter Mercedesstraße klick macht und das Mannschaftsfoto des VfB Stuttgart für die neue Zweitligasaison geschossen wird, dürfte das Haltbarkeitsdatum dieses Schnappschusses sehr begrenzt sein. Sicher ist auf jeden Fall, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch Bewegung im Kader gibt, sowohl bei den Zugängen als auch bei den Abgängen neben den schon feststehenden Daniel Didavi (Wolfsburg), Timo Werner (Leipzig), Lukas Rupp (Hoffenheim), Daniel Schwaab (Eindhoven), Przemyslaw Tyton (La Coruna) sowie Georg Niedermeier und Martin Harnik (beide Ziel unbekannt).

 

Der Umbruch ist noch nicht abgeschlossen. Definitiv gehen wird Filip Kostic, der deshalb schon vom Trainingsbetrieb freigestellt wurde und nun auch nicht mehr auf dem Mannschaftsfoto erscheint. Allerdings zieht sich der Wechsel des serbischen Außenstürmers seit einigen Wochen hin, wobei kein Ende der Hängepartie in Sicht ist. Der VfB verlangt eine Ablöse von 17 Millionen Euro. Interessiert sind beispielsweise der Hamburger SV, Inter Mailand, der FC Valencia und Leicester City.

Ein Trio ist auf dem Absprung

Ob Emiliano Insua und Serey Dié jetzt zu den Profis auf dem Mannschaftsfoto gehören, muss kurzfristig entschieden werden. Nachdem sich beide am Ende der vergangenen Runde noch öffentlich zum VfB bekannt hatten, haben sie inzwischen einen Sinneswandel vollzogen. Auf dem Absprung ist außerdem auch Toni Sunjic. Der Poker läuft gerade in allen drei Fällen. So wird Insua mit Sporting Lissabon in Verbindung gebracht, wo er bereits von 2011 bis 2013 tätig gewesen ist.

Reisende soll man nicht aufhalten, sagt der Stuttgarter Trainer Jos Luhukay, der nur auf Spieler bauen will, die sich mit dem VfB und dem Ziel direkter Wiederaufstieg in die Bundesliga identifizieren. Wer dieses Kriterium tatsächlich erfüllt, wird sich zwar erst in den nächsten Wochen zeigen, aber Luhukay ist überzeugt davon, dass wenigstens sein Gerüst steht – mit Mitch Langerak im Tor, mit Timo Baumgartl und Marcin Kaminski in der Abwehr, mit Christian Gentner, Alexandru Maxim, Jean Zimmer und Kevin Großkreutz im Mittelfeld und mit Simon Terodde im Angriff.

Anto Grgic gilt in der Schweiz als Talent

Das sind acht Spieler, die den Stamm des Teams bilden. Als neunter dürfte Anto Grgic hinzukommen, mit dem nur noch Details zu klären sind, ehe die Verpflichtung perfekt ist. Der 19-jährige zentrale Mittelfeldspieler des FC Zürich gilt in der Schweiz als Talent und brachte es in der abgelaufenen Spielzeit trotz seines jungen Alters bereits auf 24 Einsätze in der Super League. Allerdings ist der FC am Ende wie der VfB in die zweite Liga abgestiegen.

Der VfB 2016/17 hat ein anderes Gesicht als der VfB 2015/16. Grgic wäre die vierte, aber nicht die letzte Verstärkung nach Zimmer, Terodde und Kaminski. Gesucht werden noch mindestens ein oder zwei Verteidiger und ein Stürmer. Dabei könnte die Spur auch nach Südamerika führen, wo der neue Sportvorstand Jan Schindelmeiser ein starkes Netzwerk besitzt. In seiner Ära als Hoffenheimer Manager landete er da bis 2010 solche Volltreffer wie die Brasilianer Luiz Gustavo und Carlos Eduardo.

Auf die Kontakte von Schindelmeiser setzt jetzt auch der VfB. Auf dem Mannschaftsfoto wird das aber noch keinen Niederschlag finden. Doch dieses Bild muss ja wohl ohnehin bald aktualisiert werden.