Der VfB Stuttgart überlegt, ob er an seinem Trainer Thomas Schneider festhalten soll. Aber auch ein Wechsel hätte für den Bundesligisten große Unwägbarkeiten: Er würde keine Garantie für den Klassenverbleib bringen. Das zeigen andere Beispiele aus der Bundesliga.

Stuttgart - Wer gar nicht mehr weiter weiß, dem bleibt zumindest noch eines: der Blick in wissenschaftliche Studien. Die Uni Münster hat fast die gesamte Bundesligageschichte untersucht und herausgefunden, dass der gewünschte Effekt von Trainerentlassungen meist schnell verpufft. Zu einem ähnlichen Fazit kommen die Forscherkollegen aus Freiburg, die sich mit dem Thema „Trainerwechsel im Abstiegskampf“ beschäftigt haben. Das Ergebnis: die Hälfte der Clubs, die einen Feuerwehrmann zur Hilfe holten, schaffte zwar den Klassenverbleib. Die andere Hälfte aber stieg trotzdem ab.

 

Dem VfB Stuttgart hilft das also nicht entscheidend weiter, wenn im Kampf ums sportliche Überleben richtungsweisende Fragen beantwortet werden müssen: Soll der Verein weiterhin an Thomas Schneider (41) festhalten – auf die Gefahr hin, dass auch die nächsten sieben Spiele verloren gehen? Oder soll er im Falle einer weiteren Pleite in Frankfurt am Sonntag zum zweiten Mal in dieser Saison die Reißleine ziehen und einen neuen Mann verpflichten (was als wahrscheinlichere Variante gilt)?

Holger Stanislawski (44) ist ein Nachfolgekandidat – doch niemand weiß, ob er den VfB vor dem Absturz bewahren könnte. Der Trainermarkt ist eine Lotterie – das zeigt sich auch bei den drei anderen Clubs in der Liga, die in dieser Saison ihre Übungsleiter ausgetauscht haben.