Antonis Aidonis ist der vorerst Jüngste aus der Reihe der VfB-Nachwuchsspieler mit einem Bundesliga-Einsatz. Ein Blick zurück auf seine Vorgänger.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Timo Baumgartl und Andreas Beck in der Abwehr, ein dunkelrotes Mittelfeld mit Christian Gentner, Berkay Özcan und Daniel Didavi, vorne im Sturm Mario Gomez. Denkbar wäre es, eine Aufstellung mit einem waschechten VfB-Sextett in der Startelf. Keine andere Mannschaft in der Fußball-Bundesliga verfügt über eine vergleichbar hohe Anzahl mit Stammkräften aus dem eigenen Stall. Noch nicht einmal der für seine Jugendarbeit gerühmte SC Freiburg. Fehlen nur noch Sami Khedira, Sebastian Rudy, Antonio Rüdiger, Sven Ulreich und Timo Werner – die einstige Stuttgarter Nachwuchs-Traumelf wäre perfekt.

 

Nun ist ein Großteil der aktuellen Eigengewächse, zu denen noch Ersatztorhüter Jens Grahl zählt, mittlerweile im reifen Fußballalter angekommen. Der noch bis Jahresende verletzt ausfallende Berkay Özcan (Profidebüt 2016) war der vorerst Letzte, dem der Sprung aus dem Nachwuchs in den Lizenzspielerkader gelungen ist. Wobei sich bei dem türkischen Nationalspieler der weitere Karriereverlauf beim VfB Stuttgart oder anderswo nur schwer vorhersehen lässt. Vor Özcan debütierte Timo Baumgartl bei den VfB-Profis – in seinem 78. Bundesliga-Spiel gelang dem Innenverteidiger beim 2:0 in Nürnberg sein erstes Bundesliga-Tor.

Früher VfB-A-Jugend, heute Champions League

Danach klafft eine größere Lücke. Insofern, als es mit Timo Werner (aktuell RB Leipzig), Odisseas Vlachodimos (Benfica Lissabon), Rani Khedira (FC Augsburg), Ermin Bicakcic (TSG Hoffenheim), Raphael Holzhauser (Grashoppers Zürich) keinen aus der VfB-Generation vor Baumgartl/Özcan länger auf dem Wasen hielt. Timo Werner war mit acht Millionen Euro Ablöse der letzte Exportschlager. Der Nationalstürmer stammt aus dem U-19-Jahrgang 2012/13; ein Jahrgang, der gerade international Furore macht. Neben Joshua Kimmich gehörten auch Sinan Gümüs und Milos Degenek der früheren A-Jugend-Mannschaft an. Die beiden spielen aktuell in der Champions League eine gute Rolle; Gümüs mit Galatasaray Istanbul, Degenek mit Roter Stern Belgrad.

Seinem Ruf als Deutschlands größer Ausbildungsverein wird der VfB Stuttgart damit auch international gerecht. Mit aktuell 22 ehemaligen Jugendspielern, die derzeit in den fünf größten europäischen Ligen als Profis aktiv sind, liegt der VfB in den Top Ten der Profi-Ausbilder.

Wenn man noch weiter in der Nachwuchs-Historie zurück blickt, stößt man auf Namen wie Daniel Didavi, Julian Schieber, Sven Ulreich, Andreas Beck, Sami Khedira, Mario Gomez und Christian Gentner. Womit sich der Kreis zur aktuellen Bundesliga-Mannschaft vorerst schließt.