In unserer Serie „Legendenspiele“ blicken wir auf den 1. April 1995, als der VfB den späteren Angstgegner Bayer Leverkusen mit 4:2 besiegt. Der VfB-Trainer Jürgen Röber ist mit seinem Team zufrieden – muss aber drei Wochen später gehen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Es war noch einiges anders in der Fußball-Bundesliga, als der VfB am 1. April 1995 gegen Bayer Leverkusen mit 4:2 siegte. 1860 München spielte wie Bayer Uerdingen oder der MSV Duisburg noch in der ersten Fußball-Bundesliga. Meister wurde in dieser Runde das Team von Borussia Dortmund unter Cheftrainer Ottmar Hitzfeld, während die Bayern unter dem Maestro Giovanni Trapattoni lediglich auf dem sechsten Platz landeten.

 

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Auch der VfB hatte in der Saison 1994/95 keine leichte Zeit, wurde am Ende lediglich Zwölfter. Letztlich hieß der Retter der Stuttgarter in dieser Saison Jürgen Sundermann, der auf dem Cheftrainerposten Ende April dem glücklosen Jürgen Röber gefolgt war. Unter Sundermann fuhren die Stuttgarter im Schlussspurt unter anderem mit den Heimsiegen gegen Freiburg und Duisburg die nötigen Punkte zum Klassenverbleib ein.

Trainer Jürgen Röber verkennt die Lage

Anfang April 1995 gegen Leverkusen holten die Stuttgarter derweil noch unter Röber ohne die verletzten Starspieler Carlos Dunga, Thomas Strunz und Gerhard Poschner ihren letzten quasi unbeschwerten Saisonsieg im „Duell der Enttäuschten“, wie es damals hieß. „Eigentlich haben wir für unsere Verhältnisse mit dem kleinen Kader und den vielen Verletzten zuletzt doch ganz ordentlich gespielt“, fand der Trainer Röber rund drei Wochen vor seiner Entlassung beim VfB noch sehr selbstbewusst – und zeigte viel lieber auf den Gegner aus Leverkusen, der von Dragoslav Stepanovic trainiert wurde. „Dass die mit der Truppe so schlecht dastehen, ist schon erstaunlich“, befand Röber angesichts der Leverkusener Stars Rudi Völler, Ulf Kirsten, Andreas Thom oder Christian Wörns.

Zwei Tore des jungen Giovane Elber

Beim 4:2-Sieg trafen für die Stuttgarter Giovane Elber (2 Tore), Andreas Buck und Marc Kienle. Auch von einer Gelb-Roten Karte für Thomas Berthold ließen sich die Stuttgarter nicht aus der Bahn werfen (60.). Auch, weil zwei Minuten später der Leverkusener Christian Wörns mit glatt Rot vom Platz flog.

Weil das magische Dreieck beim VfB mit Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakov in der Folgezeit immer besser zueinander fand, zeigte der Trend in den kommenden Jahren beim VfB nach oben. 1996 wurde man unter Trainer Rolf Fringer Zehnter, dann unter Joachim Löw zweimal Vierter.