Der Stürmer Simon Terodde ist beim glücklichen 2:1-Sieg des VfB Stuttgart gegen den SV Sandhausen gleich doppelt erfolgreich gewesen. Damit hat er nun 14 Zweitligatore auf seinem Saisonkonto.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Simon Terodde ist auf die Knie gegangen – und er hat nach dem Abpfiff die Fäuste geballt. Mehrfach gleich, weil es ein hartes Stück Arbeit für den VfB Stuttgart war, ehe das 2:1 (1:0) gegen den SV Sandhausen feststand. Ein glücklicher Erfolg war das für den Tabellenführer der Zweiten Fußball-Bundesliga, da die Gäste aus Baden ebenfalls nahe am Sieg waren.

 

Doch wer einen Terodde in seinen Reihen hat, der hat auch einen Erfolgsgaranten und kann bis zum Schluss noch darauf hoffen, ein Tor zu erzwingen. Diesmal aber legte sich der Stürmer beim Siegtreffer sogar kunstvoll in die Luft – und traf nach Vorarbeit von Carlos Mané (85.).

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Es war Teroddes 14. Saisontor und das zweite in einem Spiel, das den Stuttgartern viel abverlangte – auch an Schrecksekunden. Terodde hatte zuvor schon per Foulelfmeter die Führung erzielt (45.+2), und am Ende musste er sich in die Abwehrschlacht werfen. Mit seinem mächtigen Körper und dem Willen, nicht ein weiteres Mal überrumpelt zu werden.

Auch Tochter Milla wird gegrüßt

„Beide Tore waren für mich sehr emotional“, sagte Terodde, der zunächst mit dem Daumen im Mund gefeiert hatte – als Gruß an seine jetzt einjährige Tochter Milla, die am Sonntag Geburtstag hatte. Nach dem zweiten Treffer schüttete der Angreifer so viel Adrenalin aus, dass er beim Jubeln gegen die Eckfahne flog, ehe sich die losgelösten Teamkollegen auf ihn stürzten. „Ich profitiere ja auch extrem von der Mannschaft“, sagte Terodde.

Wie ein Souverän hatte der VfB noch in der ersten halben Stunde mit 69 Prozent Ballbesitz und einigen guten Angriffen gewirkt. Doch es war nur eine Scheinüberlegenheit, da der Plan von SVS-Trainer Kenan Kocak immer besser zum Tragen kam: zurückziehen, Räume verdichten und den spielstarken Gegner nerven – ohne zu vergessen, wo das VfB-Gehäuse steht.

Allen voran der eingewechselte Richard Sukuta-Pasu zeigte, warum er einst als großes Stürmertalent in Deutschland gehandelt wurde. 18 Sekunden benötigte der mittlerweile 26-Jährige, um mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich zu erzielen (61.). Wobei zuerst der Linksverteidiger Emiliano Insua und danach Timo Baumgartl keine gute Figur aufseiten des VfB abgaben. Die große Chance zur Führung hatte ebenfalls Sukuta-Pasu, aber der Ball ging aus kurzer Entfernung vorbei (77.).

Unfassbar für die Sandhäuser, die sich zudem darüber ärgern mussten, dass Kevin Großkreutz nach einem Foul an Sukuta-Pasu nicht die Gelb-Rote Karte erhielt. So beendete das Team von Hannes Wolf eine Partie mit elf Mann, die der Trainer für seine Verhältnisse untypisch beginnen ließ. Erstmals veränderte er die Startaufstellung gegenüber der vorangegangenen Begegnung nicht. Aus voller Überzeugung und weniger aus Aberglauben. Doch im Gegensatz zum Sieg gegen Düsseldorf, der spielerisch leicht wirkte, tat sich der VfB diesmal schwer. Denn wo ein Gastgeber an den Ball kam, rannten auch schon drei Sandhäuser herbei. Tempo kam so nur selten auf, und wenn doch, dann fehlte oft schon beim vorletzten Pass die Präzision.

Zimmer vergibt die große Chance

Ein Schuss von Julian Green (22.) und der anschließende Versuch von Baumgartl (23.) nach einem Eckball waren zunächst die verheißungsvollsten Aktionen vor dem SVS-Tor. Ansonsten verhedderten sich die Stuttgarter mehr und mehr im Defensivnetz der Kurpfälzer. Die Luft im VfB-Spiel schien kurz vor der Pause sogar vollends raus – wie bei einem der Spielbälle, der ausgetauscht werden musste. Doch dann trat Mané auf dem rechten Flügel noch einmal gegen drei Sandhäuser an und Leart Paqarade den Offensivspieler im Strafraum um. Den Foulelfmeter verwandelte Terodde sicher.

Für Kocaks Mannschaft war es das erste Gegentor nach zuletzt mehr als 400 Zweitligaminuten ohne. Für Wolfs Elf bedeutete die Führung zum einen Erleichterung und zum anderen die Hoffnung, nach der Pause auf einen Kontrahenten zu treffen, der mehr Räume bietet.

Sandhausen griff auch früher an, nur der VfB entwickelte keinen Spielfluss. Viele Zweikämpfe und wenig Spielkultur bedeutete das. Was sich auch in zwei Szenen widerspiegelte. Zum einen setzte Großkreutz eine Direktabnahme an die Latte, die Mané schön vorgelegt hatte (68.). Zum anderen scheiterte der eingewechselte Jean Zimmer allein vor SVS-Schlussmann Marco Knaller fast kläglich, nachdem der Ball zufällig zu ihm geprallt war (74.). Sei’s drum. Am Ende lachte auch Zimmer mit Terodde, da der VfB nun mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen in drei Rückrundenspielen am Freitag in Heidenheim antritt.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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