Nun legt auch Markus Weinzierl eine Wutrede hin: Mit viel Ärger im Bauch reagiert er auf den Umgang mit ihm als Trainer des VfB Stuttgart. „Wir Trainer werden für alles verantwortlich gemacht“, zürnte er vor dem Spiel beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr).

Stuttgart - Lange wurde Markus Weinzierl eine gewisse Emotionslosigkeit in seinem Amt als Cheftrainer des VfB Stuttgart vorgeworfen. Am Mittwoch zeigte sich der Bayer von einer ganz anderen Seite – und fuhr ordentlich aus der Haut. Als in der Spieltagspressekonferenz vor der Partie beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) die Sprache auf Santiago Ascacibar und dessen Spuckattacke gegen den Leverkusener Kai Havertz kam, legte der 44-Jährige los: „Bin ich schuld an allem? Bin ich schuld daran, wenn die Spieler das Tor nicht treffen? War der holländische Trainer damals Schuld an der Spuckattacke von Frank Rijkaard? Nein!“

 

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Weinzierl beklagte den mangelnden Respekt vor den Trainern der Fußball-Bundesliga und schlug damit in eine Kerbe mit Kollegen wie Nico Kovac oder Bruno Labbadia, die Medien zuletzt auch scharf kritisiert hatten. „Mir fehlt der Respekt vor den Trainern“, sagte Weinzierl, „das war vor zehn Jahren, als ich angefangen habe, noch ganz anders. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo ich sage, mir reicht es jetzt. Der Trainer wird immer für alles beschuldigt. Wenn Messi ein Tor macht, ist dann auch der Trainer Schuld“?

Nachfragen spornten den VfB-Trainer zusätzlich an. „Auf Sie habe ich mich schon die ganze Woche gefreut“, entgegnete er einem Journalisten, der wissen wollte, wie Weinzierl mit seiner persönlichen Situation umgehe. „Sie haben mir letzte Woche schon drei negative Fragen gestellt.“ Eine konkrete Antwort auf den Umstand, dass sein Job auf der Kippe steht, ließ er dann aus. Sein kämpferischer Auftritt habe nichts mit Dünnhäutigkeit zu tun, schloss Weinzierl. „In so einer Situation muss sich ein Trainer einfach mal wehren.“