Mit einem Doppelpack in der Schlussphase hat Mario Gomez den VfB Stuttgart zum 2:1-Sieg gegen Hertha BSC geführt. In unserer Fünferkette analysieren wir die Partie.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Mit seinen Bundesligatoren Nummer 165 und 166 hat der Stuttgarter Torjäger Mario Gomez den VfB Stuttgart gegen Hertha BSC zurück auf die Siegerstraße gebracht. Damit beendete Gomez seine persönliche Flaute von zuvor 734 Minuten ohne Bundesligatreffer. Auch der VfB kann etwas aufatmen, denn er holte gegen die Berliner drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. „Das war eine tolle Reaktion auf eine schwache erste Halbzeit, die in unserer Situation nicht selbstverständlich ist“, resümierte der Stuttgarter Cheftrainer Markus Weinzierl, dessen Team zur Pause noch 0:1 zurückgelegen hatte.

 

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Spielidee Trotz der großen Personalnot aufgrund von sechs verletzten Spielern sowie dem gesperrten Erik Thommy stand Markus Weinzierl eine passable Startelf zur Verfügung, was zeigt, dass der Stuttgarter Kader immerhin in der Breite ausgeglichen besetzt ist. Im 4-2-3-1-System aufgestellt, ging für die Stuttgarter gegen die ihrerseits nicht gerade vor Spielwitz sprühenden Hauptstädter zunächst nicht viel zusammen. Bezeichnend war, dass Mario Gomez in der ersten Halbzeit gerade mal neun Ballkontakte hatte – und zunächst völlig in der Luft hing.

Auch der Plan, Gonzalo Castro auf der zentralen Position der offensiven Dreierkette spielen zu lassen, ging nicht auf. Der Neuzugang vom BVB wurde nach 56 Minuten zu Recht ausgewechselt. „Man hat gemerkt, dass wir in der ersten Halbzeit nicht sicher waren. Das Selbstvertrauen hat einfach gefehlt“, sagte der VfB-Innenverteidiger Marc Oliver Kempf zu der Tatsache, dass die Stuttgarter nach einem Treffer von Maximilian Mittelstädt (38.) mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine gingen.

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Spielentscheidend Beim 0:3 in Gladbach war die Weinzierl-Elf noch in der Schlussphase des Spiels auseinandergebrochen – diesmal gehörte das Finale der Partie ganz eindeutig dem VfB. Dies lag an einem nach der Pause stark verbesserten Kapitän Christian Gentner, der zur ordnenden Hand der Stuttgarter Offensivbemühungen wurde. Und es lag auch an der Einwechslung von Anastasios Donis. „Sein Tempo tut unserem Spiel einfach gut – gerade gegen einen müde werdenden Gegner“, analysierte Marc Oliver Kempf. So zog Donis die Gegenspieler auf sich – und schaffte auch Räume für Mario Gomez.

Spielentscheider „Die Bilanz seiner Karriere lügt nicht. Er ist ein außergewöhnlicher Torjäger und ich habe immer an ihn geglaubt“, sagte Markus Weinzierl über Mario Gomez, der den Großteil der 47.680 Fans im Stadion in der 64. Spielminute erstmals jubeln ließ. Nach einer Kopfballvorlage von Nicolás González war Gomez aus kurzer Distanz zur Stelle – und drückte den Ball über die Linie. Das Trauma von zuvor 734 torlosen Minuten lag nun hinter dem Club und seinem Torjäger. Doch damit wollte es Gomez nicht bewenden lassen: Nach Flanke von Gentner köpfte der 33-Jährige das Leder gegen die Laufrichtung von Hertha-Torhüter Rune Jarstein zum 2:1-Siegtreffer ins Tor (76.). Weil danach Ron-Robert Zieler noch mit einer Glanzparade zur Stelle war, war der zweite Heimsieg der Stuttgarter in Serie in trockenen Tüchern. Der VfB ist jetzt mit 14 Punkten 15. der Tabelle.

Wortspiel „Es war kein schönes Spiel. Wir haben die Verunsicherung des VfB nicht ausnutzen können – und daher verdient verloren“, analysierte der Hertha-Trainer Pal Dardai.

Spielplan Zum Ausklang der Vorrunde steht in der Fußball-Bundesliga eine englische Woche an. Daher steht das nächste Spiel des VfB bereits am Dienstag auf dem Programm. Dann ist um 20.30 Uhr Anpfiff in der Wolfsburger VfL-Arena, ehe am nächsten Samstag zum letzten Vorrundenspiel vor der Winterpause der FC Schalke 04 nach Stuttgart kommt.