Der VfB Stuttgart verliert beim Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach mit 0:4. Ist der Höhenflug des schwäbischen Bundesligisten unter Trainer Jürgen Kramny schon wieder vorbei?

Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach hat den Heimkomplex gegen den VfB Stuttgart abgelegt und hält weiterhin Kurs Richtung Champions League. Erstmals seit fast elf Jahren gewann die Elf vom Niederrhein wieder ein Heimspiel gegen die Schwaben und feierte beim 4:0 (1:0)-Erfolg am Mittwoch den neunten Sieg im elften Heimspiel unter Trainer André Schubert.

 

Vor 43 627 Zuschauern erzielten Thorgan Hazard (16. Minute), Raffael (59.) und Patrick Herrmann (68.) die Treffer für den Tabellenvierten der Fußball-Bundesliga. Kevin Großkreutz (90.+1) sorgte mit einem Eigentor für den unrühmlichen Abschluss aus Stuttgarter Sicht. Die seit drei Spielen sieglosen Stuttgarter haben die Abstiegskonkurrenz dagegen wieder im Nacken.

Harnik in der Startformation

Auch mit Flügelstürmer Martin Harnik, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder in der VfB-Startelf stand, spielten die Schwaben über weite Strecken erschreckend schwach. Ganz anders Gladbach und Hazard: Dass Schubert den Belgier wieder vom Sturmzentrum auf den Flügel beorderte, machte sich nicht nur in Form seines Treffers bezahlt.

Lediglich zu Beginn fehlte seiner Mannschaft noch ein wenig der Schwung. Bei eisigen Temperaturen versuchte Gladbach im Angriff zwar vereinzelt Akzente zu setzen, scheiterte aber meist an der kompakten Stuttgarter Defensive. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Kramny verschob kompakt und machte die Räume zu Beginn extrem dicht.

Erst ein genialer Diagonalpass von Havard Nordtveit wirbelte das Defensivkonstrukt der Schwaben erstmals auseinander. Der lange Ball des Norwegers flog über das halbe Feld zu Fabian Johnson, der mit hoher Geschwindigkeit in den VfB-Strafraum eindrang und auf Hazard ablegte: der Belgier musste den Ball für seinen ersten Saisontreffer nur noch über die Linie drücken.

Auch in der Folge beeindruckte der 22-Jährige das Publikum und seinen Trainer mit starken Aktionen. Kurz vor der Pause hätte er die Führung sogar ausbauen müssen. Nach starker Vorarbeit von Raffael (43.) knallte sein Schuss aber an die Latte.

Trainer Kramny wirkt ratlos

Nicht nur deshalb wirkte Kramny an der Seitenlinie ratlos und unzufrieden. Sein Team zeigte eine der bisher schwächsten Leistungen unter dem ehemaligen U23-Coach und hatte nicht eine klare Torchance. Weil auch die Stuttgarter Abwehr im zweiten Durchgang kopflos und durcheinander agierte, war der zweite Treffer durch Raffael die logische Konsequenz. Der Brasilianer nutzte ein Abstimmungsproblem zwischen VfB-Kapitän Christian Gentner und Torwart Tyton zum verdienten 2:0. Gerade der ansonsten gute Tyton sah bei dem Gegentor extrem unglücklich aus.

Dann kam die Stunde von Herrmann: Nur 32 Sekunden nach seiner Einwechslung schoss der lange verletzt fehlende Mittelfeldspieler den 3:0-Endstand. Für den unrühmlichen Abschluss aus Stuttgarter Sicht sorgte Weltmeister Großkreutz mit seinem Eigentor.