Seit Monaten befindet sich Trainer Weinzierl mit dem VfB Stuttgart im Abstiegskampf. Und seit Monaten geht es nicht aufwärts. Jetzt kommt Bayer 04 Leverkusen. Aber was macht überhaupt Hoffnung auf eine Trendwende?

Stuttgart - Markus Weinzierl ist derzeit kaum zu beneiden. Seit Monaten versucht der Trainer, den VfB Stuttgart auf Kurs zu bringen, aber die Schwaben stecken weiter tief im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Zudem weiß der 43-Jährige nicht mal, ob er in ein paar Wochen noch Trainer des VfB ist, da sein bis 2020 laufender Vertrag nur für die Bundesliga Gültigkeit besitzt. Und dann gibt es immer wieder Medienberichte über neue Personalien, zunächst über den österreichischen Coach Oliver Glasner als möglichem Nachfolger von Weinzierl im Sommer. Derweil hat der VfB Stuttgart Sven Mislintat als Sportdirektor verpflichtet. Der frühere Chefscout von Borussia Dortmund unterschrieb beim abstiegsbedrohten Tabellen-16. einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

 

Spieltagsblog zum VfB Stuttgart – alles zur VfB-Partie gegen Leverkusen.

Weinzierl: „Situation ist schwierig“

„Ich glaube, dass wir in einer schwierigen Situation sind“, sagte Weinzierl am Donnerstag. „Je mehr Experten da zusammen helfen, umso besser.“ Gelesen habe er allerdings noch nicht, dass die Verpflichtung Mislintats laut „Kicker“ und „Bild“ offenbar vor dem Abschluss steht. Weinzierl dürfte auch nicht viel Zeit haben, sich damit zu beschäftigen. Denn schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky/bei uns im Liveticker) steht für den taumelnden VfB gegen Bayer 04 Leverkusen die nächste richtungsweisende Aufgabe im Rennen um den Klassenverbleib an. Weinzierls Mission ist klar: „Es geht darum, die Saison zu retten und zu reparieren.“

Es sieht aktuell stark danach aus, dass das nur über die Relegation möglich sein wird. Schon seit Wochen befinden sich die Schwaben trotz desolater Bilanz auf dem drittletzten Rang. Aus den vergangenen 13 Bundesliga-Partien holten sie lediglich einen Sieg. Dass sie überhaupt noch dort und nicht noch tiefer in der Tabelle stehen, liegt allein an der noch schwächeren Konkurrenz aus Nürnberg und Hannover. Dabei hat der VfB nach bisher 28 Spielen mit 21 Punkten zwölf Zähler weniger als zum selben Zeitpunkt in der Abstiegssaison 2015/16.

Fehlende Torgefahr bereitet Kopfzerbrechen

Dass die Verantwortlichen um Sportvorstand Thomas Hitzlsperger über mögliche Alternativen auf der Trainerbank nachdenken, würde zumindest nicht überraschen. Weinzierl dagegen denkt momentan über ganz andere Dinge nach. Zum Beispiel: „Wo kriegen wir mehr Torgefahr her? Das ist unsere größte Problematik, denke ich“, sagte er. „Wenn Mario Gomez nur die Hälfte seiner Großchancen gemacht hätte, dann wären wir in einer anderen Situation.“ Hat der Ex-Nationalspieler aber nicht. Wie viele seiner Mannschaftskollegen befindet sich der 33-Jährige seit Wochen im Formtief.

„Er nimmt sich das zu Herzen“, berichtete Weinzierl. „Ich werde Mario keinen Vorwurf machen, wenn er solche Chancen nicht macht.“ Dringend nötig hätten die Stuttgarter seine Tore gegen Leverkusen aber in jedem Fall. Gegen die offensivstarke Werkself werden sich zwangsläufig Räume bieten. Fraglich ist nur, wer diese nutzen soll. Weinzierl glaubt dennoch, dass die Leverkusener seinem Team eher liegen als zuletzt beim 1:1 der 1. FC Nürnberg. „Mit der Favoritenrolle hatten wir unsere Probleme“, sagt er. „Jetzt werden wir weniger das Spiel machen müssen und das wird uns, denke ich, schon auch zugute kommen.“ Immerhin etwas macht Hoffnung.