Die Clubchefs des VfB Stuttgart finden im Dialog mit den Fans offene Worte zu den aktuellen Themen – und gestehen auch Fehler ein. 4000 Zuschauer schalteten sich zur Live-Übertragung hinzu und erhielten Antworten auf drängende Fragen.

Stuttgart - Die Regionalversammlung ist tot, es lebe der Dialog! Mit der Gesprächsreihe „VfB im Dialog“ hat der Zweitligist mit seinen Fans den Gesprächsfaden wieder aufgenommen, den er nach dem Abstieg etwas verloren hatte. Am Donnerstagabend traten die drei Vorstände Jan Schindelmeiser (Sport), Stefan Heim (Finanzen) und Jochen Röttgermann (Marketing) im Business-Bereich des Stadions 50 Anhängern der weiß-roten Familie gegenüber.

 

Wer nicht live dabei war, konnte seine Fragen via Internet an die Führungsriege richten. An (kritischen) Einwänden war kein Mangel, es ging schließlich um den VfB. Da ist immer was los. Der neue Trainer. Der alte Trainer. Der umstrittene Präsidentschaftskandidat. Aufsichtsrat. Die Rolle von Thomas Hitzlsperger. Satzungsänderungen, Online-Ticketing, Ausgliederung – die Fans gierten nur so nach Aufklärung und boten den VfB-Bossen mit ihrer Fragestunde einen Vorgeschmack auf die Mitgliederversammlung am 9. Oktober.

Antworten während der Live-Übertragung

Bis zu 4000 Zuschauer schalteten die Live-Übertragung ein. Wo sie auch Antworten bekamen. Zum Beispiel von Jochen Röttgermann, der beim Thema Luhukays Klartext sprach: „Die Zusammenarbeit mit ihm hat nicht gepasst. Wir hatten ein anderes Verständnis von Kommunikation. Die Verpflichtung war ein Fehler“, räumte der Marketingvorstand ein. Um festzustellen: „Die Außendarstellung ist jetzt natürlich eine Katastrophe.“

Das gilt auch in der Präsidentensuche, auch wenn sich die Vorstände große Mühe gaben, Kandidat Wolfgang Dietrich zu verteidigen. Für Röttgermann habe man sich nicht trotz dessen vielseitiger (Fußball)-Geschäfte für den Unternehmer entschieden, sondern gerade deswegen. Schindelmeiser habe Dietrich bisher „nur positiv wahrgenommen“. Für ihn gilt freilich wie für alle anderen Mitarbeiter beim VfB: „Wir dürfen uns unseren Chef noch nicht aussuchen, soweit sind wir noch nicht“, scherzte Röttgermann. Es war klar, wer damit gemeint war.