Lederhosen und Dirndl im Stadion? Um dieses Thema ist seit dem Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg ein heftiger Streit entbrannt.

Stuttgart - Erwin Staudt, lange Zeit Präsident des VfB Stuttgart, ist bekennender Trachten-Träger. Und auch viele Spieler haben sich in der Vergangenheit schon in Lederhosen auf dem Cannstatter Wasen präsentiert (hier ein Besuch aus dem Jahr 2013). Jüngst an diesem Sonntag gesellte sich auch noch Torhüter Ron-Robert Zieler in Lederhosen zu den Volksfest-Besuchern.

 

Dass es rund um Heimspiele des VfB Stuttgart in Zeiten von Frühlingsfest oder Volksfest Diskussionen um Trachten im Stadion gibt, ist wahrlich nicht neu. Zumal die VfB-Ultras schon zweimal in jüngerer Vergangenheit mit einem großen Anti-Wasen-Graffito aufgefallen sind (hier lesen Sie mehr).

Seit Samstag und dem 0:0 gegen den FC Augsburg haben die Diskussionen aber an Intensität und Härte gewonnen. Rund um die Partie hatten mehrere Fans von „Selbstjustiz“ der VfB-Ultras gegen Anhänger in Trachten beklagt.

VfB-Fans in Lederhosen – ein Stimmungsbild

Bei Facebook entlud sich im Zuge unserer Berichterstattung regelrecht das Unverständnis über die Vorfälle im Stadion – andere wiederum zeigten Verständnis. Zudem meldeten sich auf den ersten Artikel hin diverse Fans, die ähnliche Beobachtungen gemacht hatten – oder selbst ins Visier von Pöbeleien und Attacken geraten waren. Einer schrieb uns: „Wir waren in Lederhosen unterwegs, dann wurden wir von der Seite angesprochen und man hat uns gedroht, dass wir auf die Fresse kriegen, falls wir beim nächsten Spiel nochmal in Lederhose auftauchen sollten.“

Patricia Fortino kommentierte bei Facebook: „Lasst doch die Leute ins Stadion, auf den Wasen oder sonst wohin gehen wie sie wollen, ob bayrische oder schwäbische Tracht.“

Paul Bernhardt schrieb: „Wenn die seit 10 Jahren zum VfB gehen, sollten die eigentlich wissen, dass sie bayrische Lederhosen daheim lassen sollten!“

Viel Verständnis, viel Ablehnung

Auch Heidrun Morgan hat eine Meinung zu den Vorfällen: „Wie kann man nur so intolerant sein. Dachte Sport hat nichts mit Klamotten zu tun. Inzwischen ist ein Stadion keine Sportstätte mehr, sondern ein Schlachtfeld.“

Viele kommentierten die Vorfälle einfach nur mit: „Richtig so“, oder „selbst Schuld“ und zeigten damit großflächig ihr Verständnis für die Vorkommnisse.

Jason O’Connell schrieb stellvertretend für einige Fans: „Gute Aktion! Hat nichts in Stuttgart zu suchen.“

Christian Schneider kann da nur mit dem Kopf schütteln: „Mit welchem Recht nehmen die sich eigentlich raus, anderen vorzuschreiben, was sie im Stadion zu tragen haben?“