Bei den Fans des VfB Stuttgart herrscht Uneinigkeit darüber, ob Trachten während der Wasen-Zeit angebracht sind oder nicht. Die Ultras vom Commando Cannstatt beziehen nun eindeutig Stellung. Und äußern sich zudem über ein „potthässliches“ Fritzle-Trikot.

Stuttgart - Sicher, über das Sondertrikot zum 25. Geburtstag des VfB-Maskottchens Fritzle lässt sich trefflich streiten. Was viele Fans in den vergangenen Wochen auch ausreichend getan haben. Tatsache ist allerdings, dass das Leibchen mit dem Krokodils-Kopf bei den zahlreichen Kindern im Stadion hervorragend ankam und mit Sicherheit in vielen Kleiderschränken einen festen Platz bekommen wird.

 

Überhaupt nichts mit derlei Trikots anfangen kann in jedem Fall die Ultra-Gruppierung „Commando Cannstatt“, die sich am Montag in einer längeren Stellungnahme auch dem Fritzle-Shirt widmete und schrieb: „Die Ankündigung, gegen Augsburg in einem potthässlichen Fritzle-Trikot auflaufen zu wollen und die Befürchtung weiterer „Sondertrikots“, lässt die Ultras verärgert zurück.

Diskussion um Trachten und Trikots beim VfB

Weiter äußerte das Commando Cannstatt wieder einmal seinen Unmut über das Thema Anstoßzeiten und die zunehmende Ausdehnung auf den chinesischen Markt.

Das große Thema dieser Tage ist aber die Diskussion um Trachten gepaart mit VfB-Trikots in der Mercedes-Benz-Arena. Was einige Ultra-Gruppierungen in der Vergangenheit (und auch am Samstag gegen den FC Augsburg) mehrfach mit Spruchbändern („Bazitrachten raus aus Stuttgart“) kommentierten. Und im Stadion zuletzt für einige unschöne Szenen sorgte.

VfB-Ultras beziehen Stellung

In ihrer Mitteilung schreiben die Ultras vom Commando Cannstatt über ihre grundsätzlichen Probleme mit Trachten und den Festen auf dem Cannstatter Wasen: „Entgegen vieler Vermutungen haben wir hier keine kulturhistorisch fundierte Definition, wann eine Lederhose eine bayrische ist und ob es eventuell eine schwäbische Variante dieses Aushängeschildes der bajuwarischen Bierzeltkultur geben kann. Für uns ist sie ein Symbol für die Wochen des Jahres, in denen Hauseingänge, Gassen und Hinterhöfe zu Freiluftpissoirs werden, die Bahnen nach Kotze stinken und besoffene Partypeople im Bazikostüm durch Cannstatt wanken.“

Und weiter: „Unsere Gruppe trägt Cannstatt im Namen, viele unsere Mitglieder leben hier, unsere Räume und Treffpunkte sind in Cannstatt und unser Gruppenleben findet zum Großteil in Cannstatt statt. Da ist es nur logisch, dass wir uns nur schwer mit diesem andauernden Ausnahmezustand arrangieren können. Seit einigen Jahren scheint nun das große Vorbild die Wiesn zu sein und das ganze Trauerspiel findet auch noch in den entsprechenden Trachten statt.“

Festzuhalten bleibt: Der VfB verbietet Trachten im Stadion in keinster Weise. Wieder hochkochen wird die Diskussion aber erst wieder im April 2018, wenn das Frühlingsfest ansteht. Wegen der bevorstehenden Länderspielpause steht kein weiteres VfB-Heimspiel zur Volksfest-Zeit an.