Die 50+1-Regel erhitzt seit Jahren die Gemüter. VfB-Präsident Wolfgang Dietrich klagt über Wettbewerbsverzerrung und fordert ein Ende der Debatte. Wie eine finale Lösung aussehen könnte? Dietrich hält sich bedeckt – noch.

Grassau - 50+1 – eine unendliche Geschichte im deutschen Profifußball. Der aktuelle Stand: Hannovers Präsident Martin Kind klagt vor dem Landgericht Frankfurt, nachdem sein Antrag auf Sondergenehmigung abgelehnt wurde; die DFL hat beim Bundeskartellamt eine freiwillige Überprüfung der 50+1-Regel beantragt.

 

Es gibt wenige Themen, die Fußballfans mehr umtreiben als die Frage, ob Investoren die Clubs übernehmen dürfen oder Stammvereine auch weiterhin eine Stimmenmehrheit an ihren ausgegliederten Kapitalgesellschaften halten müssen.

Im Trainingslager des VfB Stuttgart in Grassau hat sich Präsident Wolfgang Dietrich auch zu dieser Frage geäußert. Er fordert, die Diskussionen „irgendwann einmal zu beenden. Egal, in welche Richtung es dann geht“.

Als Unternehmer ärgert sich Wolfgang Dietrich

Als Unternehmer ärgere es ihn, „dass eine solche Grundsatzfrage nicht geklärt ist“. Denn: „Im Moment versucht doch jeder, diese Regel zu umgehen. Das führt zu einer Wettbewerbsverzerrung, unter der ein Verein wie der VfB leidet.“

Nach der Ausgliederung seiner Profiabteilung im vergangenen Jahr hat der VfB 11,75 Prozent der Clubanteile an Daimler verkauft, maximal 24,9 Prozent, so wurde beschlossen, dürften in fremde Hände gegeben werden. Die Suche nach weiteren Investoren läuft.

Auf welcher Seite Wolfgang Dietrich in der 50+1-Frage steht? Der VfB-Präsident hält sich bedeckt – noch: „Wir werden uns sicher in absehbarer Zeit dazu äußern, weil wir als VfB auf Dauer auch nicht sagen können, dass wir aufgrund der Beschlusslage unserer Mitglieder nicht betroffen sind. So kann man sich auf Dauer nicht durchmogeln.“

50+1 – die Geschichte dürfte noch lange weitergehen.