20 Tore in elf Spielen kassiert: Beim VfB Stuttgart scheint die Abwehr zur Problemzone zu werden. Auch weil sie sich unter dem neuen Trainer Thomas Schneider stark nach vorne orientieren muss.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Kurz vor Schluss hat Thomas Schneider in Dortmund noch einmal seine Perspektive gewechselt. Er ging in die Hocke, um sich das ganze Malheur von etwas weiter unten anzuschauen. Allerdings änderte sich am Erkenntnisgewinn nichts: Vor dem Trainer des VfB Stuttgart türmt sich ein Abwehrproblem auf.

 

20 Gegentore in elf Spielen hat der Fußball-Bundesligist jetzt kassiert, 1,8 pro Partie. Das ist in diesen torreichen Zeiten kein miserabler Wert, aber eben auch kein guter – so lala, wie vieles zurzeit im Spiel der Stuttgarter. Das Team hat viel an Eifer zu bieten, aber nur wenig an Effizienz. Die Schwierigkeiten beginnen dabei oft mit dem ersten Pass. Er kommt vom Torwart und versetzt zum Beispiel Gotoku Sakai regelmäßig in Stress. Denn der Rechtsverteidiger muss den Ball dann nicht nur geschickt verarbeiten, er soll diesen auch noch schnell und gezielt nach vorne befördern. Selbst wenn sich mehrere Dortmunder in ihren schwarz-gelben Trikots wie ein Schwarm Hornissen auf ihn stürzen.

Zuletzt beim 1:6 klappte das zeitweise so schlecht, dass man sich schon nach wenigen Minuten die Frage stellen konnte, warum Sven Ulreich immer wieder das Spielgerät zu Sakai schob – oder wahlweise zu Arthur Boka auf links, wo es jedoch auch nicht besser lief. Die Antwort darauf ist einfach: Weil es der Trainer genau so will.