Das neue Semester der Volkshochschule Weil der Stadt beginnt. Die Leiterin Angelika Brombacher verrät die Höhepunkte.

Bildung - Kaum hat das neue Jahr begonnen, liegt druckfrisch das Programm der Weiler Volkshochschule aus und bietet einen bunten Mix an Kursen, Vorträgen und Exkursionen. Angelika Brombacher leitet diese Außenstelle der Volkshochschule Leonberg seit 1992 und hat das Programm auch in diesem Halbjahr wieder zusammengestellt. Sie erklärt, warum das Spektrum von Paris bis zu thailändischen Pfannengerichten reicht.

 

Frau Brombacher, was ist Ihr spezielles Thema in diesem Semester?

Das besondere Highlight sind im März die 23. Weil der Städter Frauenwochen. Ganz aktuell diskutieren wir die Themen 100 Jahre Frauenwahlrecht und mutige Frauen in der Geschichte. Unter der Koordination der VHS haben verschiedene aktive Frauen aus den Vereinen und Organisationen erneut ein spannendes Programm zusammengestellt.

Sie haben aber auch wieder ein dickes Semesterprogramm vorgelegt.

Ja, zu diesem Thema gibt es am 17. März ein literarisch-musikalisches Kabarett „Frauen. . . Ungeheuer im Kommen – eine Jahrhundertrevue“. Da geht’s um die Geschichte der Frauenbewegung beim Kampf um die Rechte der Frauen. Am 22. März fahren wir dann zur großen Landesausstellung im Haus der Geschichte und nehmen bei einer Führung durch die Ausstellung „Vertrauensfragen – Demokratie im Südwesten“ das Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht und Demokratie unter die Lupe. Und an das Schicksal von Katharina Kepler in Zeiten der Hexenverfolgung, der Mutter des berühmten Johannes Kepler und großen Sohns Weil der Stadts, erinnert der Keplerforscher Hans-Joachim Albinus am 14. März im Weiler Klösterle.

Zu welcher Besonderheit laden Sie in diesem Semester ein?

In und um Weil der Stadt gibt im Frühjahr einiges zu entdecken. Am 8. Mai geht’s auf einer Rundtour mit Führung auf dem neu konzipierten Landesvermessungsweg durchs Steckental. Wer möchte, kann die Natur, Kultur und Geschichte des Heckengäus am 29. Juni entdecken. Und wer die Schönheit im Kleinen sucht, für den wäre vielleicht der Kurs Makrofotografie in der Wilhelma oder der Fotokurs „Frühling im Monbachtal“ die passende Wahl. Für alle ist was dabei.

Sport und Sprachen sind die Evergreens. Was mögen die Weil der Städter dabei am liebsten?

Bei einem großen Anteil der VHS-Kurse im Bereich Sport und Bewegung und vor allem in den Sprachkursen sind die Teilnehmerzahlen sehr konstant. Schon über viele Jahre hinweg treffen sich nahezu dieselben Gruppen.

Woran liegt das?

Wöchentlich in vertrauter Runde mit netten Leuten zusammenkommen – da macht das gemeinsame Lernen und Schwitzen gleich viel mehr Spaß. Der persönliche und vertrauensvolle Umgang untereinander, gepaart mit einer engagierten Kursleitung, das schätzen unsere Teilnehmer. Ich bin sehr dankbar, über die vielen Jahre mit einem solch engagierten Kursleiterteam zusammen arbeiten zu dürfen.

Kochen ist auch im Trend. Mit welchen Rezepten warten Sie auf?

Wir möchten den Menschen Genuss bereiten, aber vor allem vermitteln, dass gesunde Ernährung viel Spaß machen kann. Auch beim Thema Gesundheit und Ernährung möchte die Weiler VHS Akzente setzen. Junge und Junggebliebene erfahren in einem Selbsthilfekurs für Kochanfänger alles, was man zum Überleben in der italienischen Küche wissen muss. Warum nicht zur Abwechslung mal mit einem Ayurvedischen Frühstück in den Tag starten oder exotisch beim Kochkurs „Kurzgebratene thailändischen Pfannengerichte“ einen Einblick in die leichte und gesunde asiatische Küche bekommen?

Auf welches Highlight freuen Sie sich persönlich am meisten?

Auf die Kunst und Kulturreise nach Paris vom 29. März bis zum 1. April. Unter dem Motto „Bonjour Paris“ erkunden wir unter der fachkundigen Leitung der Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Anette Ochsenwadel bei Spaziergängen durch die Quartiers der französischen Metropole die Stadt weitab der Mainstreams. Es gibt übrigens noch freie Plätze.

Warum lohnt es sich, auch als Erwachsener noch Kurse zu besuchen?

Lebenslanges Lernen in Zeiten des demografischen, kulturellen und gesellschaftlichen Wandels ist meiner Meinung nach unverzichtbar. Im Mittelpunkt unsrer VHS-Arbeit steht vor allem das gemeinsame Lernen in sozialen Gruppen. Auch die Begegnung mit anderen Menschen aus unterschiedlichen Milieus und Kulturen fördert das gegenseitige Verständnis, integriert und befähigt, sich auf Neues einzulassen. Eine besondere Aufgabe haben dabei die Außenstellen der VHS Leonberg, die jedes Semester mit attraktiven und interessanten Angeboten eine dezentrale und vor allem wohnortnahe Kursvielfalt bieten.

Die Volkshochschule Leonberg sucht Kursleiter. Sie auch?

Auch die Weiler VHS ist immer interessiert an neuen Kursleiterinnen und Kursleitern. Dadurch kann unser Kursangebot erst abwechslungsreich gestaltet werden und wir können vor allem auch auf Veränderungen zeitnah reagieren. Dies betrifft besonders den Gesundheits- und Fitnessbereich, aber auch im Bereich Kreativität und Ernährung freuen wir uns sehr über neue Bewerbungen.

Das Gespräch führte Florian Mader.