Der ehemalige FIFA- und Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher hat im Podcast der „Stuttgarter Nachrichten“ Kritik an der Arbeit mit dem Videobeweises in Deutschland geäußert.

Stuttgart - Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher hat im „MeinVfB“-Podcast der „Stuttgarter Nachrichten“ die Handhabung des Videobeweises in der Fußball-Bundesliga kritisiert. „Ich finde das System Videoassistent gut. Aber ich finde nicht gut, wie wir es anwenden“, sagte Kircher (Rottenburg), „es ist fatal, wenn ein Schiedsrichter das Heft aus der Hand gibt und aus der Back-up-Lösung in Köln einen Standardlösung macht und in vielen Szenen nicht mehr selbst entscheidet.“ Kircher ist auch nach seiner aktiven Karriere noch regelmäßig als Schiedsrichter-Beobachter in der Liga unterwegs und bekommt so strittige Szenen, wie etwa am vergangenen Wochenende beim Spiel des FSV Mainz 05 gegen Hannover 96, hautnah mit.

 

Zudem sprach sich Kircher dafür aus, die Eingriffsgrenzen für die Videoassistenten so zu schärfen, das ausschließlich bei eindeutigen Situationen korrigiert werde: „Sobald es um Entscheidungen im Grau-Bereich geht, sage ich: Finger weg vom Videobeweis. Da darf der Videoassistent nicht eingreifen, sondern muss das dem Schiedsrichter überlassen, der auf dem Platz steht.“ Ferner müsse die Liga mehr Transparenz schaffen, etwa durch Einblendungen von bewegten Bildern auf den Videoleinwänden.

Hier gibt es den Podcast in voller Länge: