Kritiker attestieren der Videoüberwachung eine mangelnde abschreckende Wirkung. Da die Polizei dank Live-Bildern schnell eingreifen kann, ist das Projekt dennoch angebracht, meint unsere Polizeireporterin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Einführung einer Videoüberwachung in der Innenstadt ist eine Maßnahme, die tief blicken lässt. Denn sie offenbart, dass man das Problem mit den Gruppen, die sich nachts am Eckensee und am Schlossplatz treffen, nicht als eine vorübergehende Erscheinung einstuft, sondern als ein Phänomen, dass – zumindest für eine gewisse Dauer – bleiben wird. Diese Einschätzung ist nicht ganz neu. Denn die Polizei ist auch schon vor den großen Krawallen in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni gut beschäftigt gewesen mit dieser Klientel – mehrfach hatte es in der Coronazeit Attacken gegen Einsatzkräfte gegeben. Auch kamen immer wieder Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die sich beim Weg durch den Schlossgarten nachts unwohl fühlten. Aber neu ist, dass man dagegen dauerhaft gewappnet sein will und muss.