Der Spielzeughersteller Mattel setzt auf noch mehr Vielfalt: Die gute alte Barbie gibt’s jetzt nicht nur mit Beinprothese, sondern auch mit Hautkrankheit und lässiger Glatze. Ken hat derweil endlich Haare bekommen. Und sogar an Wellness, Hippies und urbane Hipster wurde gedacht.

Los Angeles - Eine Barbie mit Hautkrankheit, eine ganz ohne Haar und ein Ken mit Langhaarfrisur: Der Hersteller der Barbie-Puppen hat einige neue Modelle vorgestellt, die für mehr Vielfalt stehen sollen. Darunter ist ein Ken mit langem Haar und Batik-Shirt – bislang war die Frisur des stets adretten Ken nur aufgemalt.

 

Ein Model als Vorbild

Außerdem gibt es nun eine Puppe mit der Hautkrankheit Vitiligo. Dafür hätten die Designer mit einem Dermatologen zusammengearbeitet, teilte Spielzeughersteller Mattel mit. Vorbild dürfte wohl auch das weltbekannte kanadische Model Winnie Harlow sein, das die sogenannte Weißfleckenkrankheit hat.

Die neuen Barbies wurden am Dienstag auf der Spielwarenmesse in Nürnberg präsentiert – darunter auch eine Puppe ganz ohne Haare und eine dunkelhäutige Barbie mit goldener Beinprothese.

In allen Formen und Farben

Mit neuen Barbie-Designs bemüht sich der Spielzeughersteller, die bisher zu wenig vertretenen Frauentypen, Körperformen und Kleidungsstile besser zu berücksichtigen. Nicht selten werden die Ankündigungen von der Kritik begleitet, dass ein Modell zu spät auf den Markt komme oder sich noch zu sehr nach veralteten Schönheitsidealen richte.

Über 170 Modelle

Seit Mattel 2015 die Barbie Fashionistas auf den Markt brachte, ist die Linie auf mehr als 170 „diverse“ Modelle angewachsen, 2017 führte man beispielsweise die erste Barbie mit Hijab ein. Bereits vor einem Jahr hatte der Hersteller eine Puppe mit Beinprothese und eine im Rollstuhl auf den Markt gebracht – 60 Jahre zu spät, wie das Magazin „Forbes“ damals urteilte.

Bis 2030, kündigte Mattel an, werde man die Produktion auch auf nachhaltige Materialien umstellen. Dann sollen die Spielzeuge und Verpackungen nur noch aus recycelten, wiederverwertbaren oder biobasierten Kunststoffen bestehen.