Auch in den vergangenen Tagen ist in Stuttgart die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder deutlich gestiegen. Die Stadt rechnet in den nächsten beiden Wochen aber mit einem Rückgang der Inzidenz, wie im Bund, nur etwas zeitverzögert.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Die vierte Welle der Coronapandemie verläuft deutlich anders als die vorherigen drei. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in dieser Woche in Stuttgart nochmals kräftig gestiegen, am Dienstag mit 137,9 Fällen pro 100 000 Einwohnern auf den höchsten Wert aller Großstädte der Republik. Nur Nürnberg kam mit seinen 133,8 Fällen annähernd an diese Zahl heran.

 

Viele Tests, viele Neuinfektionen

Dennoch sind die Reaktionen darauf unaufgeregt. Beim Gesundheitsamt „rechnet man mit einer Entspannung und einem Rückgang der Fälle“ in nächster Zeit, sagte Stadtsprecher Sven Matis. Man geht davon aus, dass Stuttgart erst mit einer gewissen Verzögerung wie im Frühjahr dem Bundestrend folgen werde. Ein Grund dafür könnte sein, „dass die Ferien im Land später zu Ende gegangen sind“ als andernorts, so Matis. Am Mittwoch sank die Inzidenz in Stuttgart dann wieder auf 114,2 Fälle.

Dass bei der jüngsten Analyse der Neuinfektionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen sehr hohe Inzidenzen aufwiesen, beunruhigt die Verantwortlichen nicht. Man kann dem sogar etwas Positives abgewinnen. Dank der vielen Tests in den Einrichtungen „werden sehr viele Infektionen erfasst“, erklärt Sven Matis. Es ist aber vor allem die Lage in den Krankenhäusern, welche die Verantwortlichen beruhigt. Nur im Klinikum der Stadt stellt man mit derzeit 26 Covid-Patienten (zwölf davon auf der Intensivstation, elf werden beatmet) eine Stagnation fest. Die Betroffenen seien „nahezu ausnahmslos ungeimpft“, sagt Kliniksprecher Stefan Möbius. In den anderen Häusern gehen die Zahlen zurück. Im Marienhospital sind es derzeit noch fünf bestätigte Coronafälle und drei Verdachtsfälle. Nur ein bestätigter Fall ist auf der Intensivstation, muss aber nicht beatmet werden, so Sprecherin Lea Held. „Die Zahl der Coronapatienten nimmt etwas ab.“

Kliniken schaffen Normalbetrieb

Das ist auch im Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) so, wo zurzeit 19 Covid-Patienten behandelt werden, sechs auf der Intensivstation, vier werden beatmet. „Wir hatten in der vierten Welle schon mal 30 Patienten“, sagt RBK-Chef Mark Dominik Alscher, jetzt aber „weiter zurückgehende Zahlen“. Das meldet auch das Krankenhaus vom Roten Kreuz mit sieben Covid-Patienten (vier auf der Intensivstation, zwei werden beatmet). „Die Gesamtzahl der Coronapatienten ist rückläufig“, erklärt Martin Hetzel, der Ärztliche Direktor. Für das Diakonie-Klinikum meldet der Ärztliche Direktor Rainer Meierhenrich „noch zwei Covid-Patienten in stationärer Behandlung“, keiner davon auf der Intensivstation. Man beobachte „einen Rückgang der Covid-Patienten“.