Die Vinzenz Therme lädt die Bad Ditzenbacher Bevölkerung und die Bewohner von sieben umliegenden Gemeinden acht Wochen lang ein.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Bad Ditzenbach - Gut möglich, dass eine Deggingerin beim Besuch der Bad Ditzenbacher Vinzenz Therme in der nächsten Woche auf viele bekannte Gesichter trifft. In der Woche drauf, vom 16. bis zum 22. Juli, könnte es einem Drackensteiner genauso gehen und wieder eine Woche später, vom 23. bis zum 29. Juli, den Badegästen aus Gammelshausen. Die Betreiber des Thermalbads setzen auf „Gute Nachbarschaft“, wie sie ihre Aktion benannt haben, und gewähren den Einwohnern von sieben Kommunen aus der Umgebung, aber auch der eigenen Bevölkerung wochenweise und zwar jeden Tag freien Eintritt – sowie in den restlichen sieben Wochen einen Badbesuch zum halben Preis.

 

Bis zum 9. September läuft das Nachbarschaftsprogramm. Nach den Bad Ditzenbachern selbst (30. Juli bis 5. August) sind die Hohenstädter dran (6. bis 12. August), ehe, nach einer Urlaubswoche in der Vinzenz Therme die Wiesensteiger (20. bis 26. August), die Gruibinger (27. August bis 2. September) und die Mühlhausener (3. bis 9. September) dürfen. Die Reihenfolge wurde dabei nicht willkürlich festgelegt, sondern von Schwester Raphaela Heimpel, der Oberin der Vinzenz Klinik, ausgelost.

Skorzak:  Warum in die Ferne schweifen...

Michael Skorzak, der Betriebsleiter der Vinzenz Therme erklärt, wie es zu der Idee kam: „Wir finden, dass es im oberen Filstal eine gute Nachbarschaft gibt und gute Nachbarn lädt man eben auch mal ein.“ Außerdem werde immer und überall von Regionalität geredet, da gehöre aus seiner Sicht auch so etwas dazu, ergänzt er. Bad Ditzenbachs Bürgermeister Herbert Juhn ist der gleichen Meinung: „Was man Schönes vor Ort hat, geht im Alltag manchmal etwas unter“, sagt er. Deswegen sei es wichtig, das Thermalbad ins Bewusstsein der Leute zu rufen, damit sie dieses für sich neu oder wieder entdeckten, fügt er hinzu.

Dass die zusätzliche Werbung während des Sommers der Vinzenz Therme nicht schadet, räumt auch Skorzak unumwunden ein. „Für uns gilt es, das Motto ,Warum in die Ferne schweifen...’ zu unterstreichen, schon deshalb, weil man Thermalwasser nicht exportieren kann.“ Deshalb müsste die Qualität bei einem Besuch selbst entdeckt werden. Dass Bad Ditzenbach diese zu bieten hat, stellt der Betriebsleiter ebenfalls heraus: „Kohlensäurehaltiges Thermalwasser von Natur aus, wie es aus unserer Canisiusquelle strömt, ist sonst weithin nirgends zu finden“, betont er. Ein weiterer Punkt ist Skorzak ebenfalls wichtig. Dass die Nachbarn aus Bad Überkingen nicht in den Genuss eines kostenlosen Besuchs der Vinzenz Therme kommen, habe rein gar nichts damit zu tun, „dass wir die nicht leiden können, weil sie selbst ein Thermalbad haben“. Im Gegenteil verstehe man sich sehr gut mit den dortigen Kollegen und wolle diese nicht ärgern oder ihnen die Kundschaft nicht abspenstig machen.