Die Sportchefin der Stuttgarter Volleyballerinnen will mit ihrem Team in die Champions League einziehen – trotz der damit verbundenen Risiken.

Stuttgart - Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart stehen in der dritten und letzten Runde der Qualifikation zur Champions League vor einer schweren Aufgabe. Die Verantwortlichen um Sportdirektorin Kim Renkema und die Spielerinnen hoffen auf den Einzug in die Königsklasse – allerdings gibt es Ziele, die noch wichtiger sind.

 

Frau Renkema, wie wichtig ist es, dass Allianz MTV Stuttgart an diesem Dienstag (19 Uhr, Scharrena) gegen CS Volei Alba-Blaj den Einzug in die Gruppenphase der Champions League schafft?

Sehr wichtig – einerseits. Sportlich wäre es ungemein reizvoll, und die Erfahrungen, die sie in der Königsklasse sammeln würden, wären für unsere Spielerinnen ungemein wertvoll.

Und andererseits?

Bedeuten die sechs Spiele in der Gruppenphase natürlich eine sehr große Belastung. Unser erstes Duell wäre schon am 22. November bei Titelverteidiger Vakifbank Istanbul in der Türkei, nur zwei Tage später ist das Pokal-Viertelfinale gegen den VC Wiesbaden. Klar ist für mich: Unser Ziel, national um beide Titel zu spielen, zählt mehr als der Einzug in die Champions League. Wir können es uns nicht leisten, gegen den VC Wiesbaden auszuscheiden, nur weil wir zwei Tage vorher in Istanbul aufgeschlagen haben.

Ist die Mannschaft stark genug, um beides schaffen zu können?

Das weiß ich nicht. Unser Bundesliga-Spiel am Samstag gegen den VC Wiesbaden war schon ziemlich ernüchternd.

Ihr Team hat 3:2 gewonnen . . .

. . . und darüber durften wir am Ende froh sein. Wir haben unser Spiel überhaupt nicht gefunden und viel zu viele leichte Fehler gemacht. Ich dachte, dass unser Grundniveau höher ist, auch an einem schlechten Tag. Das Spiel hat gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.

Was heißt das für das Duell gegen Blaj ?

Die Mannschaft wird alles geben, schließlich ist die Champions League, aller Unwägbarkeiten zum Trotz, unser Ziel. Aber die Rumäninnen sind richtig stark. Ich weiß, dass wir 3:0 oder 3:1 gewinnen können, doch um die Königsklasse zu erreichen, müssten wir dann auch noch den Golden Set für uns entscheiden. Das wird schwer – und wenn wir es schaffen wollen, müssen wir definitiv viel besser spielen als zuletzt gegen den VC Wiesbaden.

Was passiert, wenn es nicht gelingt?

Dann steigen wir im Achtelfinale in den CEV-Cup ein, es ginge gegen VK Prostejov aus Tschechien oder Levski Sofia aus Bulgarien. Auch das wäre eine sehr reizvolle Aufgabe für uns.