Der Fellbacher Trainer Thiago Welter spielt gegen die Gäste aus Rüsselsheim selber mit, kann aber die neuerliche Niederlage in der zweiten Bundesliga auch nicht verhindern – 1:3.

Fellbach - Die Zweitliga-Volleyballer des SV Fellbach haben am Samstagabend den zum Rückrundenauftakt erhofften Befreiungsschlag verpasst. Gegen die Gäste von der TG Rüsselsheim II mussten die Fellbacher vor 300 Zuschauern eine 1:3-Niederlage (25:20, 17:25, 21:25, 19:25) hinnehmen. Mehr und mehr rückt der Abstieg in die dritte Liga näher. Zumal die SVF-Akteure gegen Mannschaften aus der vorderen Tabellenhälfte, so der Eindruck auch am Samstag gegen diesen Gegner, weit davon entfernt sind, gewinnen zu können.

 

Hätte es für die Begegnung in der Fellbacher Gäuäckerhalle I eine Wettquote gegeben, so wäre für einen Rüsselsheimer 3:1-Sieg wohl der niedrigste Gewinn ausgerufen worden. Und tatsächlich nahm das Kräftemessen zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellenvorletzten den ein wenig vorhersehbaren, typischen Verlauf. Zunächst wirbelten die SVF-Volleyballer, boten eine taktisch und spielerisch gute Leistung. Die Gäste um ihren argentinischen Trainer Luis Emilio Ferradas bewegten sich dagegen fürs Erste eher statisch. Sie waren noch nicht richtig unterhalb des Kappelbergs angekommen. Nach verlorenem erstem Abschnitt, wandelte sich dann aber das Geschehen. Immer wieder musste das Fellbacher Maskottchen Rudi Rudeltier die Hände vor das Gesicht schlagen. Es war zum Verzweifeln.

Es war der erste Einsatz des früheren Klasse-Volleyballers als Spieler

Die Hausherren gaben alles, sie kämpften unentwegt und hatten die Gäste stets in Sichtweite. Gleichwohl, nüchtern attestiert, hatten sie trotz des gewonnenen Auftaktabschnitts nie eine ernsthafte Siegchance. „Wir haben gut angefangen“, sagte die Abteilungsleiterin Alexandra Berger, am Samstagabend auch an der Seitenlinie in verantwortlicher Position im Einsatz. „Aber der Gegner war einfach besser, für uns war nicht mehr zu holen als ein Satz.“ Es half dem SVF nicht, dass Alexandra Berger als angehende A-Lizenz-Inhaberin das Traineramt offiziell bekleidete und der angestammte Cheftrainer Thiago Welter von Ende des zweiten Durchgangs an auf dem Spielfeld agierte. Es war der erste Einsatz des früheren Klasse-Volleyballers als Spieler, seit er im Sommer 2017 in Fellbach als Trainer begonnen hatte. Ein vergeblicher Einsatz.

Das Team aus Rüsselsheim spulte solide sein Können ab und war vom ersten Ballwechsel im zweiten Satz an spielbestimmend. Wenn es eng wurde, ging es einen Gang nach oben. Etwa im dritten Abschnitt, als die sich stets wehrenden SVF-Volleyballer sich auf 20:22 an die Gäste herangeschlichen hatten. Ein langer Ballwechsel mit spektakulären Szenen sollte folgen, mehrfach hatten die Hausherren die Möglichkeit, auf 21:22 zu verkürzen. Doch die Rüsselsheimer machten den Punkt, legten nüchtern ein Ass nach, und schon war der Satz, bei einem 20:24-Rückstand, de facto verloren. Oder dann im vierten Abschnitt, wieder kämpften sich die Fellbacher auf 17:18 heran. Genug gesehen, dachte da wohl Luis Emilio Ferradas, nahm eine Auszeit, fand ein paar wenige Worte. Und schwups: 17:20 gegen den SVF.

Der Abend auf dem Volleyball-Rechteck war damit quasi gelaufen. Wenig später erfolgte in der Tat der Abpfiff des ersten Schiedsrichters Waldemar Gunesch. Es war noch nicht der Abpfiff für die Zweitliga-Zugehörigkeit der Fellbacher. Noch haben sie Chancen. Wenige Chancen. Eigentlich dürfen sie keine mehr auslassen. Oder wie sagte Alexandra Berger: „Es wird eng.“ SV Fellbach: Harms, Maser, Mättig, Nadale, Leipert, Blötscher, Peemüller, Spasov, Hirning, von Berg, Klaue, Welter, Pesch.