Die Zweitliga-Volleyballer des SV Fellbach gewinnen am Wochenende in der Peripherie Münchens mit einem ganz starken Zuspieler Patrick Köder sowohl beim ASV Dachau als auch beim VCO Kempfenhausen mit 3:0.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Dachau/Unterschleißheim - Vergangene Saison haben die Volleyballer des SV Fellbach exakt zwei Auswärtsspiele für sich entscheiden können. In dieser Zweitliga-Runde sind es nach überhaupt erst vier Begegnungen schon drei! Die Mannschaft um den Trainer Diego Ronconi hat ganz ohne Stippvisite beim Oktoberfest einen lohnenswerten Wochenendtrip nach Bayern hinter sich – mit den nächsten beiden Erfolgen nach dem 3:2-Auftaktsieg im September beim TSV G. A. Stuttgart. Am Samstagabend setzten sich die Reisenden aus Fellbach binnen 84 Spielminuten mit 3:0 (25:22, 25:21, 26:24) beim ASV Dachau durch. Gestern Nachmittag haben sie 13 Kilometer weiter in Unterschleißheim dann noch die Angriffsbemühungen der Internatsschüler des VCO Kempfenhausen abgeblockt und auch diese Aufgabe ohne Satzverlust gelöst – 3:0 (25:17, 25:23, 25:19).

 

Der SV Fellbach ist im zweiten Jahr ganz offenbar so richtig angekommen in der zweiten Liga. Das Team ist nun auch in der Fremde konkurrenzfähig – selbst mit eingeschränkten Möglichkeiten wie jetzt nahe München. Denn zwei der zwölf Akteure konnten die Fahrt an den Rand der Bayern-Kapitale gar nicht antreten. Raimund Abele und Felix Klaue fehlten mit grippalem Infekt. So hatte Diego Ronconi als Diagonalangreifer lediglich Tim Kreuzer am Start und als Zuspieler allein Patrick Köder. „Das ist natürlich suboptimal bei solch einem Doppelspieltag“, sagte der Teammanager Stephan Strohbücker: „Aber es hat ja alles hervorragend geklappt. Alle haben überzeugt.“ Vorneweg der Spielgestalter Patrick Köder. Der 23-Jährige, im ersten Zweitliga-Jahr zu einem abgeklärten Zuspieler gereift, lenkte das Geschehen konstant auf hohem Niveau. „Patrick hat das exzellent gemacht. Er hat eine gute Passauswahl getroffen und auf diese Weise immer wieder gute Situationen für seine Angreifer geschaffen“, sagte Stephan Strohbücker.

So fließend harmonierten meist die Sechs auf dem Spielfeld, dass der SV Fellbach in Bayern den Gegnern keinen Satz überließ, noch vor dem nicht ganz unerwarteten 3:0 beim VCO Kempfenhausen einen so nicht ganz erwarteten Erfolg beim ASV Dachau erzielte. Gegen die Vertretung des Traditionsvereins mit zwei deutschen Meistertiteln (1995, 1996) in der Chronik hatten die Fellbacher in ihrer ersten Zweitliga-Saison nach dem Aufstieg noch zweimal verloren. Jetzt ist der ASV Dachau nach einem Umbruch wohl eher schwächer. Und der SV Fellbach ist, wie es ausschaut, eher stärker. So konnten die Gäste aus dem Schwäbischen bei dem etablierten Widersacher, seit dem Jahr 2005 fortwährend in der zweiten Liga, tatsächlich alle drei Punkte entführen. Dabei begleiteten die auffälligen Blocker Jonas Hanenberg und Valentino Nadale die Alternativlosen – Patrick Köder, Tim Kreuzer und den Libero Stephan Peéry – auf dem Weg zum Sieg. Ebenso die Außenangreifer Lars Lückemeier und Timo Koch. Der Kapitän Marvin Klass kam am Samstag nur für taktische Sequenzen aufs Spielfeld – undenkbar noch in der vorherigen Runde. Der 24-Jährige hat erst am Sonntag in Unterschleißheim die Startformation bereichert, wie auch Tim Holler und Markus Hainich, um den Ertrag an diesem Wochenende zu komplettieren. Er half dabei mit, die Spannung der Gäste hochzuhalten bei dem jungen Auswahlteam des VCO Kempfenhausen, das zum Erfahrungsgewinn in der zweiten Liga antritt. „Unsere Mannschaft hat das auch am Sonntag gut gemacht – vor allem in den entscheidenden Momenten“, sagte Stephan Strohbücker am Ende eines rundum erfreulichen Ausflugs in die Peripherie Münchens.

Das Oktoberfest hat dabei dem Vernehmen nach niemand vermisst. „Was will man als Fellbacher oder Stuttgarter auch auf der Wiesn?“, fragte sich Stephan Strohbücker. SV Fellbach: Hanenberg, Klass, Koch, Lückemeier, Nadale, Köder, Holler, Kreuzer, Hainich, Peéry.