Die Drittliga-Volleyballerinnen des TSV Georgii Allianz gehen mit einem neuen Trainer und verstärkt in die Saison. Klar ist aber schon jetzt: ein Aufstieg kommt nicht in Frage.

Vaihingen - Vor ziemlich genau einem Jahr sind die Volleyballerinnen des TSV Georgii Allianz mit einem frisch verpflichteten Trainer und großer Motivation in die neue Saison der dritten Liga Süd gestartet. Nach nur vier Spielen, davon drei Siegen, machten der Corona-Lockdown und der folgende Abbruch der Spielzeit aber alle Pläne zunichte. An diesem Samstag geht es nun von vorne los. Erneut haben die Vaihingerinnen einen neuen Coach, und erneut hat das 14-köpfige Aufgebot ehrgeizige Pläne für die Meisterschaftsrunde, die diesmal mit einem Heimspiel gegen den VfR Umkirch (Hegelhalle, 19 Uhr) beginnt. „Wir wissen nicht viel über unsere Gegner, und wir wissen nach einem Jahr Pause auch nicht so recht, wo wir selbst sportlich stehen. Aber es haben alle richtig Bock. Und wir sind alle heiß darauf, so weit wie möglich im oberen Tabellenbereich anzugreifen“, sagt die Spielführerin Julia Schaefer.

 

Acht Spielerinnen mit höherklassiger Erfahrung

Die ehemalige Erstliga-Akteurin (unter anderem Allianz MTV Stuttgart) und einstige deutsche A-Nationalspielerin ist selbst vor einem Jahr zur Mannschaft gestoßen – einer Mannschaft, die in den vergangenen Wechselperioden zumindest nominell mehr und mehr an Qualität gewonnen hat. Unter anderem durch Schaefer, aber auch durch die aktuellen Neuzugänge Kathrin Kleefisch (geborene Fischer, ehemals Allianz MTV Stuttgart II) und Pavla Zemankova (geborene Stara, ehemals VC Wiesbaden II) stehen nun insgesamt acht Spielerinnen im Kader der Vaihingerinnen, die schon in einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen aktiv waren.

Berücksichtigt man dazu, dass sich die TG Bad Soden und der SSC Freisen mittlerweile als Aufsteiger nach oben verabschiedet haben und dass die bisherigen Spitzenteams VC Offenburg und SV Sinsheim personelle Einbrüche zu verzeichnen hatten, ließe sich eigentlich eine einfache Rechnung aufstellen: Sind plötzlich die Allianz-Frauen der heißeste Kandidat auf den Meistertitel?

Was gegen einen Aufstieg spricht

So weit will Schaefer nicht gehen. „Wir sind mit Prognosen sehr vorsichtig. Wir hatten nur zwei Testspiele und müssen mit dem neuen Trainer jetzt erst einmal zu einer Einheit zusammenwachsen“, sagt sie. In einem Monat werde man vermutlich genauer wissen, wohin die Reise gehen könnte. Aufstiegsambitionen in die zweite Liga schließt die 25-Jährige schon allein aus finanziellen Gründen aus. „Der Verein hätte gar nicht das Geld dafür“, sagt Schaefer. Gleichzeitig ist aus dem Umfeld zu vernehmen, dass gerade jene Akteurinnen mit höherklassiger Erfahrung mittlerweile auch beruflich bedingt nicht mehr die Möglichkeit hätten, ihrem Sport noch einmal eine Etage höher nachzugehen. Dort würde der erforderliche Aufwand schlicht zu groß.

Die maximale Anzahl an Siegen und die bestmögliche Platzierung – das ist freilich schon der Anspruch, nicht nur beim spielenden Personal, sondern auch beim erwähnten neuen Coach. Jener heißt Mustafa Somun. Der 41-Jährige hat die Nachfolge des Brasilianers Thiago Welter angetreten, der an der Heßbrühlstraße dann nur ein Kurzgastspiel gab. Somun war bislang ausschließlich im Männerbereich tätig, zuletzt als Co-Trainer beim Drittligisten MTV Ludwigsburg. Seine jetzige Aufgabe geht er mit viel Elan an. „Er ist im Training deutlich weniger temperamentvoll als Thiago, aber mindestens genauso engagiert und fordernd, wenn es um Einsatz und Leistung der Mannschaft geht“, sagt Schaefer, die nach zwei Monaten Saisonvorbereitung begeistert von der Zusammenarbeit ist.

Zuletzt eine Niederlage am grünen Tisch

Die Auftaktbegegnung mit dem südbadischen Kontrahenten Umkirch wird nun zur ersten Standortbestimmung. Zuletzt, in der Saison 2019/20, endete das Duell mit einer 0:3-Niederlage der Allianz-Frauen am grünen Tisch. Der Hausmeister an der damaligen Ausweichspielstätte in Möhringen hatte vergessen, die Halle aufzuschließen, weswegen das Spiel ausfiel. Eine Neuansetzung lehnten sowohl der Staffelleiter als auch der Gegner ab.

Die Lust auf eine sportliche Revanche ist zumindest bei den sechs Allianz-Spielerinnen groß, die seinerzeit schon im Kader standen.