Die Vollsperrung der B 10 und der B 14 zwischen Rosenstein- und Gaisburger Brücke hat am Wochenende viele Autofahrer Nerven gekostet. Das ganz große Chaos ist aber ausgeblieben.

Stuttgart - „Nothing else matters“ – nichts anderes zählt. Spätestens, als die Kult-Rocker der amerikanischen Band Metallica am Samstagabend die Bühne in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle betreten hatten, waren Stress und Ärger wohl vergessen. Denn die Vollsperrung der Bundesstraßen 10 und 14 hatte am Samstagabend etliche der 15 000 Konzertbesucher in Bedrängnis gebracht. Die Ufer- und die Neckartalstraße war seit dem Start ins Wochenende wegen Abbrucharbeiten zwischen der Gaisburger und der Rosensteinbrücke in beide Richtungen gesperrt, der Leuze- und der Berger Tunnel ebenso. Autofahrer wurden auf die andere Seite des Neckars und dort durch Bad Cannstatt geleitet.

 

Unfälle wurden nicht registriert

Dass das Staus bringen würde, war zumindest Ortskundigen von Anfang an klar gewesen. Spätestens ab dem vorgerückten Samstagvormittag ging zwischen dem Pragtunnel und der Wilhelma-Kreuzung auf der einen Seite sowie auf der B10 zwischen Gaisburger Brücke und der Abfahrt nach Wangen auf der anderen Seite nichts mehr, und dies den gesamten Tag über. Der von vielen befürchtete stadtweite Kollaps gerade vor dem Start der Konzerte von Metallica und der Australian Pink Floyd Show im Neckarpark blieb allerdings aus. Zwar nahm gerade zum Samstagabend hin der Ausweichverkehr im Osten oder in Cannstatt deutlich zu, aber nicht in einem Maße, wie es für Stuttgart bei gutem Wetter an einem Ferienwochenende mit Großveranstaltungen ungewöhnlich ist. Offenbar hatten sich doch viele Menschen die Radio-Warnungen zu Herzen genommen und auswärts geparkt oder das Auto gleich stehen lassen. Unfälle auf den Umleitungsstrecken wurden von der Polizei nicht registriert.

Am Sonntag gab es Staus vor dem Wilhlema-Parkhaus

Der Sonntag startete naturgemäß etwas ruhiger, ab etwa 10 Uhr aber bauten sich stetig neue Schlangen auf, vor allem auf der Pragstraße, denn viele wollten am letzten Tag der Osterferien in die Wilhelma. Zwar waren sowohl das Mahle- als auch das Wilhelma-Parkhaus über Umwege erreichbar, doch während das Mahle-Parkhaus den gesamten Samstag über nicht ausgelastet war, stockte der Verkehr an der Rampe von der König-Karls-Brücke hinunter zum Wilhelma-Parkhaus massiv – obwohl das Verkehrsleitsystem bereits angezeigt hatte, dass alle Plätze belegt waren. „Zwischen 12 und 14 Uhr musste man 30 Minuten warten, bis man reinfahren konnte. Da waren die Besucher schon teilweise unentspannt“, so Micha Sonnenfroh, Fachbereichsleiter Parkpflege Wilhelma. 6500 Besucher wurden am Samstag bis 15 Uhr allein an den Drehkreuzen registriert, „das ist besser als erwartet“. Dennoch hat die Straßensperrung nicht nur die Autofahrer Nerven, sondern auch die Wilhelma Besucher gekostet. Zum Vergleich: Am Ostermontag tummelten sich 15 000 Menschen im Zoo, am Karfreitag 13 000.