Wir küren bei der Biathlon-WM in Antholz nicht den besten Schützen, sondern Leute rund um die WM, die auf andere Weise voll ins Schwarze treffen.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Antholz - Es ist mittlerweile bekannt, dass Biathlon-Fans begeisterungsfreudig auf der Tribüne, einfallsreich in den Kostümen, leidensfähig in der Kälte und sportlich fair in ihrem Auftreten sind. Manche von ihnen sind sogar Stammkunden bei Weltmeisterschaften und Weltcup-Rennen. Der wahrscheinlich treueste der Treuen ist Norbert Starke. Der Kölner infizierte sich 1992 in Oberhof mit dem Virus, das zwar nicht gefährlich war, das aber sein Leben von Grund auf veränderte. Anfangs war der Norbert regelmäßig in Oberhof, Ruhpolding und Hochfilzen, nach seiner Pensionierung 2003 wurde sein Bewegungsradius größer und größer. Mittlerweile kann er behaupten: „Es gibt fast kein Biathlon-Stadion der Welt, das ich noch nicht besucht habe:“ Nur das in Pyeongchang fehlt ihm, die Reise nach Südkorea zu den Spielen 2018 waren zu teuer. Mittlerweile ist der Mann mit dem bemerkenswerten Hut, an dem die Sticker von seinen Reisen berichten, 79 Jahre alt – nun ist er nicht mehr bei jeder Station des Weltcup-Zirkus live vor Ort. Norbert Starke hat in diesen Jahrzehnten etwas erreicht, was sonst kein Fan von sich behaupten kann: Beim Biathlon zählt er zu den Promis, da wird er von anderen Fans aus aller Welt um ein Foto gebeten.