Wir küren bei der Biathlon-WM in Antholz nicht den besten Schützen, sondern Leute rund um die WM, die auf andere Weise voll ins Schwarze treffen.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Antholz - Es ist in Biathlon-Kreisen weithin bekannt, dass die Huber Alm der allerbeste Platz zum Zuschauen ist. Man sieht die Biathleten ein langes Stück auf der Strecke, man kann über die große Videowand genau verfolgen, was am Schießstand passiert – weil die Alm leicht abschüssig ist, kommt man sich vor wie in einem großen Freiluft-Kino, weil die Fans hier selbstverständlich ebenfalls jeden Treffer mit „Hey“ feiern oder das „Ooh“ stöhnen, wenn die Scheibe nicht umklappt. Die Stimmung auf der Huber Alm ist sicher nicht weniger enthusiastisch als im Stadion. Was aber absolut nicht zu toppen ist: Man hat nicht weit zum Wirtshaus auf der Huber Alm, wo man sich mit allerhand Getränk eindecken kann, sobald das mitgebrachte erschöpft ist. Nur einer, der setzt alldem noch die Krone auf: Der Kerl (oder die Frau, wir wissen es nicht), der in bald 50 Metern Höhe die Kamera bedient, also in etwa 1700 Meter über Normalnull – der hat einen grandiosen Überblick über das gesamte Gelände der Südtirol Arena; bei Sonnenschein ein Traum. Oder vielleicht doch nicht? Falls ihm das Getränk ausgeht, hat der Bursche einen verdammt langen Weg zum Wirtshaus auf der Huber Alm …