Die kleine Teckbahn fährt im Stundentakt von Kirchheim nach Oberlenningen. Vom Jahr 2021 an sollten im Lenninger Tal neue Fahrzeuge eingesetzt werden. Doch jetzt wird dieser Plan geändert.

Stuttgart - Die Fahrgäste der kleinen Teckbahn sollen von Dezember 2018 an in besser ausgestatteten Fahrzeugen unterwegs sein. Bis dahin werden die drei Dieseltriebwagen der Baureihe BR 650 modernisiert. Das hat jetzt der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart beschlossen. Er folgt damit einem Vorschlag der Bahntochter S-Bahn Stuttgart, die die Strecke im Lenninger Tal fährt.

 

Eigentlich hätte die Bahn laut dem zwischen DB Regio und dem Regionalverband 2009 geschlossenen Vertrag die 650er Triebwagen vom Jahr 2021 an nicht mehr einsetzen dürfen und durch neue Züge ersetzen müssen. Doch der Markt biete momentan keine geeigneten Neufahrzeuge, argumentierte die Bahn mit Verweis auf Bahnsteiglängen und -höhen.

Bahn und Region sind sich einig

„Die BR 650 sind unter diesen Rahmenbedingungen optimale Fahrzeuge für die Teckbahn. Das Re-Design bietet eine bessere Qualität als die Neubeschaffung“, sagte der regionale Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler, zumal die modernisierten Wagen schon von Dezember 2018 an, also drei Jahre früher, eingesetzt würden.

Nach Angaben des Verbands werden die drei bisherigen Fahrzeuge sowie ein zusätzlicher Reservezug, der 2019 erneuert wird, dem heute gültigen S-Bahn-Standard entsprechen. Sie erhalten also Monitore, auf denen in Echtzeit die aktuelle Fahrt und die Umsteigemöglichkeiten angezeigt werden. Zur Neuausstattung gehören auch eine Videoüberwachung und WLAN.

Toiletten bleiben

Für Fahrräder wird es künftig zwölf statt wie bisher drei Abstellplätze geben. Außerdem werden in die Dieselmotoren Partikelfilter eingebaut, damit weniger Schadstoffe ausgestoßen werden. Den Vorschlag der Bahn, die Toiletten auszubauen, um damit die heutige Kapazität von 71 Sitzplätzen um sechs zu erhöhen, lehnte der Verkehrsausschuss aber ab. Die WCs bleiben also.

Die kleine Teckbahn fährt seit der Verlängerung der S 1 nach Kirchheim im Dezember 2009 im Stundentakt zwischen Kirchheim und Oberlenningen. Kritik an dem Angebot wies Wurmthaler zurück. Mit Zustimmung der Anliegerkommunen habe man ein Bus-Schienen-Konzept fürs Lenninger Tal umgesetzt. Danach würden Zug und Bus jeweils stündlich fahren und den Anschluss an die S 1 herstellen. Allerdings gilt dies nicht für die Zeit von 9 bis 11 Uhr an Werktagen, weil in dieser Zeit die Teckbahntrasse für Güterverkehr reserviert ist.

„Dieses Konzept wird sehr gut angenommen“, sagte Wurmthaler. Kritiker halten die 1600 Fahrgäste pro Tag allerdings für einen eher schlechten Wert, der durch ein besseres Angebot leicht zu erhöhen wäre. Wurmthaler betonte aber, dass für einen durchgängigen 30-Minuten-Takt auf der Schiene Investitionen in Millionenhöhe nötig wären. So müssten allein 15 Bahnübergänge beseitigt werden.