Sieben Enzkreis-Kommunen und Weissach haben einen gemeinsamen Mietspiegel erstellen lassen. Die letzten Gemeinde hat nun dafür votiert, damit tritt er jetzt in Kraft.

Als letzte von acht Gemeinden einer Kooperationsgemeinschaft, die zusammen einen Mietspiegel erstellt hat, stimmte der Gemeinderat von Mönsheim jetzt mehrheitlich dem Entwurf zu. Damit kann der Mietspiegel in Kraft treten und Mietern und Vermietern als Richtschnur bei der Mietpreisgestaltung von Wohnraum dienen. Bisher wurden in den beteiligten Gemeinden die Mietspiegel von Leonberg, Pforzheim oder Böblingen angewandt.

 

780 Fragebögen kamen zurück

Weil es keine öffentlich zugänglichen und vergleichbaren Daten für diesen Bereich gab, haben die Enzkreis-Kommunen Heimsheim, Wimsheim, Mönsheim, Wiernsheim, Wurmberg, Friolzheim, Tiefenbronn sowie Weissach, welches im Kreis Böblingen liegt, vor zwei Jahren beschlossen, die Erstellung eines Mietspiegels bei dem bundesweit tätigen Institut ALP für Wohnen und Stadtentwicklung zu beauftragen. Die Federführung bei dem Projekt übernahm die Stadt Heimsheim. Dank der Kooperation mehrerer Kommunen flossen Fördermittel des Landes.

Zur Datenerhebung wurden knapp 7000 Fragebögen an Vermieter und Mieter verschickt mit Fragen zu Miete und Ausstattung der Wohnungen. Davon kamen 780 mit verwertbarer Antwort zurück, davon 74 aus Mönsheim, was laut dem Institut ALP eine ausreichende Datengrundlage für einen qualifizierten Mietspiegel ist. Die Mindestanforderung liegt bei 500 Datensätzen.

Auskunft über ortsübliche Verlgeichsmiete

Mithilfe der in den Mietspiegel eingeflossenen Daten kann nun in einem mehrstufigen Verfahren die ortsübliche Vergleichsmiete ermittelt werden. Dies soll künftig mit einem Online-Mietpreisrechner auf der Homepage der jeweiligen Gemeinde möglich sein. Der Mietspiegel ist zwei Jahre gültig und muss dann aktualisiert werden.

Bei der Diskussion über die Aussagekraft eines solchen Mietspiegels im Mönsheimer Gemeinderat kam die Frage auf, dass doch zugesagt worden sei, dass jede beteiligte Gemeinde ihren eigenen Mietspiegel bekommen solle. „Dies war unser Wunsch, jedoch benötigt man hierzu eine gewisse Anzahl an teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern aus allen Kommunen, welche leider nicht in allen Ortschaften erreicht wurde. Deshalb gibt es einen gemeinsamen Mietspiegel mit jeweiligen Zu- und Abschlägen je nach zugehöriger Kommune“, erklärte dazu Marco Habiger, der Leiter des Heimsheimer Liegenschaftsamtes, der das Projekt leitete. Die Gemeinderäte diskutierten angesichts eines Rücklaufs von nur 74 Datensätzen aus dem Ort über die Aussagekraft eines solchen Mietspiegels für Mönsheim.

Friolzheim hat die höchsten Mieten

Kurz zuvor hatte der Friolzheimer Gemeinderat – ohne Diskussion, aber mit zwei Gegenstimmen – für den Mietspiegel votiert. Nach dem ersten, nicht besonders guten Rücklauf habe man im zweiten Anlauf deutlich mehr Rückmeldungen erhalten, erklärte Michael Seiß, der Friolzheimer Bürgermeister. Der jetzt vorgelegte Entwurf stelle „einen repräsentativen Mietspiegel dar“.

Dass in Friolzheim die Miete im Schnitt höher ist als in den sieben Nachbarkommunen, deutete Michael Welsch, stellvertretender Bürgermeister und Freie-Wähler-Rat, als positives Signal. „Das bestätigt unsere Arbeit, dass man hier gut leben kann.“