Hunderte Fans von Manchester United haben am Sonntag den Platz im Stadion Old Trafford gestürmt, um gegen die US-amerikanischen Inhaber des Clubs zu protestieren.

Manchester - Vor dem Premier-League-Spiel zwischen dem englischen Fußball-Rekordmeister und dem noch amtierenden Meister FC Liverpool haben am Sonntag Hunderte United-Fans den Platz im Stadion Old Trafford gestürmt, um gegen die US-amerikanischen Inhaber des Clubs zu protestieren. Das Liga-Spiel der Erzrivalen, das wegen der Corona-Pandemie vor leeren Rängen ausgetragen werden sollte, soll nach Informationen des Senders Sky Sports mit Verspätung beginnen. Etwa eine Stunde vor dem geplanten Anpfiff der Partie um 17.30 Uhr MESZ hatten laut dem Sender sämtliche Fans das Stadion verlassen.

 

Ursprünglich hatten sich die Anhänger der Red Devils mittags vor dem Stadion versammelt. Dort protestieren sie lautstark mit Transparenten und Leuchtfackeln gegen die umstrittene Glazer-Familie, die 2005 die Mehrheit an dem Traditionsverein übernommen hatte. Schon länger sind die Fans mit den Inhabern unzufrieden. Die inzwischen verworfenen Pläne für eine europäische Super League, zu deren Initiatoren Man United gehört, hatten ihren Unmut noch vergrößert.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PA sollen sich die Protestierenden über einen Tunnel Zugang zum Spielfeld verschafft haben, nachdem sie ein paar Barrieren umgeschmissen hatten. Das Sicherheitspersonal habe vergeblich versucht, sie zurückzudrängen. Auf Bildern und Videos in britischen Medien war zu sehen, wie Fans über den Platz rannten und Fackeln zündeten. Nach etwa 20 Minuten sollen einige das Stadion freiwillig wieder verlassen haben.