Ein Geisterfahrer hat in der Nacht zum Montag die Verkehrspolizei auf der A81 bei Sindelfingen in Atem gehalten. Der Mann soll mehrere Unfälle begangen haben, auf die Autobahn gelaufen sein und einen Lkw-Fahrer mit einer Waffe bedroht haben.

Sindelfingen - Ein 35 Jahre alter Geisterfahrer hat in der Nacht zum Montag die Polizei auf der A81 bei Sindelfingen (Kreis Böblingen) in Atem gehalten. Der 35-Jährige soll mehrere Unfälle begangen und einen Lkw-Fahrer gar mit einer Waffe bedroht haben.

 

Wie die Beamten melden, rückten mehrere Streifenwagenbesatzungen des Polizeipräsidiums Ludwigsburg gegen 4 Uhr morgens auf die A81 aus, nachdem Verkehrsteilnehmer einen Falschfahrer in einem Ford zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost gemeldet hatten. Der 35-jährige Geisterfahrer war offenbar an der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost auf die Autobahn aufgefahren, allerdings fuhr er anschließend auf der Fahrbahn Richtung Singen entgegengesetzt in Richtung Stuttgart.

Ein 53-jähriger Lkw-Fahrer hatte den Falschfahrer bemerkt und auf dem rechten Fahrstreifen angehalten. Als der 35-Jährige an dem Laster vorbeifuhr, touchiert er das Fahrzeug. Anschließend hielt er an und bedrohte einen weiteren, 61 Jahre alten Lkw-Fahrer wohl mit einer Schusswaffe, bevor er zur Mittelschutzplanke rannte, drüber kletterte und auf die Fahrbahn in Richtung Stuttgart lief. Beamte des Polizeipräsidiums Stuttgart, die die Verkehrspolizei unterstützten, konnten den 35-Jährigen unter Einsatz eines Reizstoffsprühgerätes vorläufig festnehmen. Deshalb zogen die Polizisten einen Rettungswagen hinzu, um den Mann behandeln zu lassen.

Geisterfahrer soll weitere Unfälle begangen haben

Nachdem ein Atemalkoholtest negativ verlaufen war, musste sich der 35-Jährige einer Blutentnahme unterziehen, weil der Verdacht bestand, dass er unter dem Einfluss von Medikamenten stand. Sein Verhalten und seine Äußerungen deuteten darauf hin, dass er sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Während des Einsatzes war die A81 zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost sowie in die Gegenrichtung für etwa eine Stunde voll gesperrt. Es kam jeweils zu Staus von mehreren Kilometern Länge. Bei dem Unfall entstand ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 1500 Euro. Der Ford des 35-Jährigen wurde sichergestellt und abgeschleppt.

Im Zuge der ersten Einsatzmaßnahmen konnte weder bei dem 35-Jährigen noch in seinem Fahrzeug eine Waffe entdeckt werden. Offenbar verübte der Ford-Fahrer kurz vor der Geisterfahrt bereits zwei Unfallfluchten, eine im Bereich der Autobahnanschlussstelle Böblingen-Ost und eine bei Leinfelden-Echterdingen. Gegen den 35-Jährigen, der zwischenzeitlich in eine psychiatrische Einrichtung gebracht wurde, wird wegen Unfallflucht, Gefährdung des Straßenverkehrs und Bedrohung ermittelt. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.