Pünktlich zum neuen Jahr sind sie wieder in aller Munde: die guten Vorsätze. Wir haben bei einem Coach für Hobby- und Freizeitsportler nachgefragt: Wie gelingt es, die guten Vorsätze im neuen Jahr erfolgreich in die Tat umzusetzen?

Stuttgart - „2018 wird alles besser!“ – Alle Jahre wieder nehmen sich viele von uns zum Jahreswechsel gute Vorsätze und alle Jahre wieder scheitern einige an der Umsetzung. Das muss aber nicht sein. Wie Sie es schaffen können, Ihre guten Vorsätze erfolgreich in die Tat umzusetzen, weiß Dr. Daniel Holzinger. Er arbeitet als Coach und Trainer in Stuttgart und hilft Hobby- und Freizeitsportlern dabei, ihre Ziele zu erreichen. Dabei spiele es keine Rolle, ob es darum geht, jemandem zu helfen, die Angst vor Publikum zu sprechen abzubauen oder jemanden auf einen Marathonlauf vorzubereiten. Für all diese individuellen Ziele gibt es laut dem Stuttgarter Coach nur ein Erfolgsrezept: der „gesunde Wunsch“.

 

„Es ist ungesund etwas von sich zu fordern und sich zu etwas zu zwingen. Viel besser ist es, wenn man sich etwas von sich wünscht.“, so Dr. Holzinger. Wenn es also unser tiefer Wunsch ist, abzunehmen, mit dem Rauchen aufzuhören oder sich mehr mit der Familie zu beschäftigen, dann wird es uns auch leichter fallen, das Ziel zu erreichen, so der Coach. Wichtig dabei sei die Frage: Für wen mache ich das eigentlich? Nur, wenn man intrinsisch, also aus einem selbst heraus, die Motivation besitze, seine guten Vorsatz umzusetzen, kann es auch gelingen. Davon ist Dr. Holzinger überzeugt.

Wie sieht das Ganze in der Praxis aus?

Laut dem Stuttgarter Coach braucht es am Anfang immer eine Entscheidung, die „im neuen Jahr gehe ich dreimal die Woche ins Fitnessstudio“-Entscheidung. Meistens gelingt es uns auch diese Entscheidung relativ lange in die Tat umzusetzen. Oft schafft man es tatsächlich im ersten Monat noch, sich dreimal in der Woche in einen Zumba-Kurs zu schleppen. Diesem ersten Erfolg und dem einhergehenden Glücksgefühl - „Ich bleibe meinem guten Vorsatz treu und sehe schon viel besser aus“ – folgt der Schlendrian. Der „Ja, ich kann mir jetzt auch mal ein Päuschen gönnen“- Gedanke ist tückisch und führt in den meisten Fällen zum Zweifel am gesamten Plan.

Laut Dr. Holzinger hören die meisten Menschen in diesem Moment der Schwäche mit ihren guten Vorsätzen auf, anstatt noch mehr zu wollen. Diesen Kreislauf durchläuft jeder Mensch, wenn er seine Routinen ändern möchte. Niemand erreicht seine Ziele in einer linearen Entwicklung, niemand wird „from Zero to Hero“. Den Kreislauf durchbrechen kann man nur mit tiefer Entschlossenheit und dem Wunsch nach mehr.

Will ich das wirklich?

Für den Coach und Trainer für Hobbysportler ist der gesunde Wunsch an einen wichtigen Faktor geknüpft: die körperliche Verfassung. Nichts sei frustrierender, als ein zu hoch gestecktes Ziel, dass man nur mit ungewohnt viel Training und einem kompletten Lebenswandel erreichen kann. Da sei das Scheitern schon vorprogrammiert.

Daher basiert auch das Coaching von Dr. Holzinger auf einer medizinischen Leistungsdiagnostik. Dabei wird ganz objektiv das körperliche Leistungslevel analysiert. Zu wissen in welcher körperlichen Verfassung man ist, hilft dabei, sich ein erreichbares Ziel zu setzen. Anschließend formuliert man dann auf der wissenschaftlichen Körperanalyse basierend einen gesunden Wunsch und verabschiedet sich ein Stück weit von der Idealvorstellung.

Gründe für das Scheitern

„Bei der Umsetzung seines Wunsches nicht zu scheitern ist ziemlich schwierig. Es ist an viele Faktoren geknüpft.“, so Dr. Holzinger. Das Schwierigste daran sei, soziale Ächtung zu ertragen und als Außenseiter abgestempelt zu werden. „Was, warum trinkst Du denn heute nichts?“ oder „Du hast doch sonst immer mitgeraucht!“ – plötzliche Lebensstiländerungen haben zur Folge, dass man in Gruppen anders wahrgenommen wird. Diesem sozialen Druck muss man durch tiefe Entschlossenheit Stand halten können, so der Stuttgarter Coach. Hinzukommt, dass unsere menschliche Natur uns einen Strich durch die Rechnung macht. Wir sind Gewohnheitstiere und sobald es ein bisschen kompliziert wird, gehen wir wieder auf Anfang und verfallen in alte Verhaltensmuster. „Man muss sich Schwächen einplanen“, so Dr. Holzinger, „Nur so schafft man es, seinen inneren Schweinehund zu besiegen“. Verschiedene Abnehmprogramme planen deswegen den sogenannten „Cheat Day“ ein.

Und last but not least, steht die Notwendigkeit, uns den gesunden Wunsch wirklich erfüllen zu wollen. „Unsere guten Vorsätze sind oft nur Lippenbekenntnisse. Damit wollen wir eigentlich nur vor uns selbst gut dastehen.“, so der Motivationscoach. Der Weg zum Erfolg in Sachen gute Vorsätze 2018 liegt also in tiefer Entschlossenheit und einem gesunden Wunsch.

Haben Sie bereits gute Vorsätze gefasst?

Falls Sie also schon einen guten Vorsatz für das neue Jahr gefasst haben sollten, nehmen Sie sich einen kurzen Moment und fragen Sie sich: Will ich das wirklich?