Bei einem Grillabend informierte sich Bürgermeister Thomas Matrohs schon vor Monaten über Wünsche und Sorgen von Deizisauer Jugendlichen. Nun wurden diese auch in den Gemeinderat getragen. Wie geht es weiter?

Am 6. Mai hatten sich Jugendliche mit Bürgermeister Thomas Matrohs zum gemeinsamen Grillen getroffen. Vor allem wollte der Deizisauer Verwaltungschef von den Jugendlichen wissen, wo sie der Schuh drückt, welche Anregungen die jungen Leute haben und was sie im Ort kritisieren. Während der jüngsten Gemeinderatssitzung stellten Robin Baumer und Samuele Milazzo einen Katalog mit Wünschen und Anregungen vor. Beispielsweise wünschen sich die Jugendlichen eine direkte Busverbindung nach Altbach, überdachte Wartehäuschen und vor allem mehr Sitzplätze an jenen Bushaltestellen, „wo besonders viele Menschen auf den Bus warten“, wie Milazzo sagte – etwa an der Gemeinschaftsschule. Um besser zwischen Altbach und Plochingen hin und her pendeln zu können, schlagen die Jugendlichen Abstellplätze für E-Roller vor, wo Roller bei Bedarf gemietet und auch wieder abgestellt werden können.

 

Manche Sorgen betreffen nicht nur junge Leute

Kritik wurde an unbeleuchteten Plätzen geübt, etwa im Hölderlinweg oder unter der Altbacher Brücke. „Dort fühlen wir uns im Dunkeln nicht wohl“, versicherte Samuele Milazzo den Räten. Diesen Wunsch griff Martin Leonberger von der Fraktion der FWG gleich auf. „Da geht es nicht nur für junge Leute um Sicherheit“, sagte er. Er sei gut, wenn da schnell etwas passiere.

Zudem wünschen sich die Jugendlichen neben der Zehntscheuer einen weiteren Raum, wo sie sich treffen können, den sie aber selbst verwalten möchten, vielleicht am Festplatz. Petra Theil (FWG) verwies angesichts dieses Wunsches auf die Schwierigkeit, diesen umzusetzen. Sie könne verstehen, dass Jugendliche gerne eine solchen Treffpunkt hätten aber man müsse beispielsweise auch an Nachbarn denken, die sich dadurch vielleicht gestört fühlten.

Zugängliche Sportflächen sind gefordert

Auf der Wunschliste der Jugendlichen stehen laut Robin Baumer ferner längere Öffnungszeiten der Funbox, ein Basketballkorb am Festplatz. Außerdem wünschen die Heranwachsenden sich Strecken für Mountainbiker, eine so genannte Pumptrack oder ein Trail für Downhillfahrer. Die Jugendlichen würden außerdem künftig gerne den Rasenplatz bei der Herrmann Ertinger Sporthalle nutzen dürfen.

Auch fürs Freibad haben die Jugendlichen Verbesserungsvorschläge: Sie regen dort eine Wasserrutsche an und dass es Volleybälle gibt, die man ausleihen kann.

An vielen Punkten ist die Verwaltung schon dran

Volker Berner (CDU) signalisierte den Jugendlichen, dass der Gemeinderat schon einige der angesprochenen Themen auf der Agenda habe, auch wenn die Entscheidungsprozesse manchmal „etwas zäh“ seien. Er hoffe, einiges davon verwirklichen zu können. Sein Parteikollege Oliver Krüger regte eine Arbeitsgruppe an, der neben Gemeinderäten auch einige der beteiligten Jugendlichen angehören sollen. Es sei sinnvoll, ein paar Vorschläge in nächster Zeit in Angriff zu nehmen. Berner sah das ähnlich. Er möchte einzelne Jugendliche immer dann in die Beratungen einbinden, wenn der Gemeinderat einzelne angesprochene Punkte ohnehin behandelt. „Dort, wo wir eh schon dabei sind, müssen wir mit Nachdruck dran bleiben“, sagte er. Für Regine Kaufmann (LED) sind „einige Dinge leichter umzusetzen“, es gebe aber auch welche, die eines längeren Prozesse bedürften. „Wir müssen ein Ergebnis finden, mit dem alle zufrieden sind“, sagte sie.

Mitarbeit wird gefordert

In den nächsten zwei bis drei Wochen will Bürgermeister Thomas Matrohs nun gemeinsam mit den Jugendlichen eine Liste vorbereiten und schauen, „was man zügig umsetzen kann“. Danach sollen Themen aufgelistet werden, mit denen sich der Gemeinderat ohnehin bereits befasst. Zu guter Letzt soll festgehalten werden, wozu der Gemeinderat „noch viel mehr Input von den Jugendlichen“ braucht. Zuerst sollen die Jugendlichen in der Zehntscheuer diese Liste auf den Tisch bekommen, wie der Bürgermeister sagte. Dann folge das Vernetzen mit dem Gemeinderat. „Es wäre fatal einfach nur danke zu sagen und dann beschäftigt sich der Ausschuss damit“, sagte Matrohs.