Die Grünen hatten ein Verbot von Feuerwerken in Ludwigsburg vorgeschlagen – doch die Idee kam nicht gut an. Keine andere Fraktion stimmte dafür. Die großen Feuerwerke fallen in diesem Jahr ohnehin aus.

Region: Verena Mayer (ena)

Ludwigsburg - Große Aussichten auf Erfolg gab es nie, doch nun ist die Niederlage der Grünen offiziell: Ludwigsburg wird Feuerwerke in der Stadt nicht verbieten. Und ob Pyroshows jemals durch Lasershows ersetzt werden, ist eher ungewiss. Im zuständigen Ausschuss für Mobilität, Technik und Umwelt hat der Antrag der Grünen nur drei Befürworter gefunden – und das waren die Mitglieder eigenen Fraktion.

 

„Corona hat uns etwas vorweggenommen“, sagte ein geknickt wirkender Frank Handel. Wegen des Virus fallen die großen Feuerwerke im Blühenden Barock und am Schloss Monrepos in diesem Jahr ohnehin aus. In ihrem Antrag, der bereits im Februar die Gemüter von Kommunalpolitikern und Ausrichtern erhitzte, forderten die Grünen ein innerstädtisches Böllerverbot zu Silvester. Aus Gründen der Luftreinhaltung, des Tier- und des Brandschutzes, der Müllvermeidung und der Sicherheit. Als Kompensation sollte die Stadt eine umweltfreundliche Licht- und Lasershow ausrichten.

Die rechtliche Grundlage fehlt

Die Forderung erwies sich jedoch schon deshalb als problematisch, weil der Stadt die rechtliche Grundlage fehlt. Ludwigsburg hat keine relevanten Probleme mit Feinstaub und nennenswerte Sicherheitsprobleme gibt es auch keine. Beim jüngsten Jahreswechsel zählte die Polizei Beschädigungen an vier Mülltonnen und einem Auto, und die Feuerwehr musste sechsmal ausrücken. Von einer permanenten Gefahrenlage, die ein Verbot begründen könnte, lässt sich so also nicht sprechen. Und Müllsünder will die Stadt mit öffentlichen Appellen zur Räson bringen. Die Beseitigung ihrer Hinterlassenschaften an Neujahr schlägt mit rund 6000 Euro zu Buche.

Wenn die rechtlichen Hürden den Grünen-Antrag nicht hätten verpuffen lassen, dann hätten es die Ratskollegen getan. Sie halten von solchen „Bevormundungen“ nämlich gar nichts. So formulierte es sinngemäß Andreas Rothacker für die Freien Wähler. Für die CDU gehören Feuerwerke „zu unserer Kultur“, wie Klaus Herrmann sagte. Die SPD könnte sich allenfalls eine feuerwerkfreie Zone in der Innenstadt vorstellen, für Menschen, die die Böllerei gar nicht mögen, erklärte Nathanael Maier. Die FDP wiederum, so Stefanie Knecht, setzt auf „die Vernunft der Bürger“, die neuen Ideen zum Durchbruch verhelfen würden, wenn sie gut seien. Dass Lasershows dazugehören, bezweifelt nicht nur der Bürgermeister Michael Ilk. Der Stromverbrauch sei immens, und Tiere fühlten sich gewiss auch gestört. Dass, wie von den Grünen impliziert, Ökostrom zum Einsatz kommen könnte, spielte für Ilk keine Rolle.