Alexander Wehrle wird neuer Vorstandsvorsitzender der VfB Stuttgart AG. Er übernimmt für Thomas Hitzlsperger und übernimmt im April. Eine andere Frage ist aber noch unbeantwortet.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Dass es so kommen würde, hatte sich schon in den vergangenen Tagen angedeutet. Seit Mittwochvormittag, kurz vor 10 Uhr, ist es nun offiziell: Alexander Wehrle kehrt zum VfB Stuttgart zurück und wird Vorstandsvorsitzender der VfB AG. Der 46-Jährige tritt damit die Nachfolge von Thomas Hitzlsperger an, der seinen Vertrag über eine erste Amtszeit hinaus nicht verlängern wollte. Wehrle wechselt vom 1. FC Köln nach Stuttgart, in der Domstadt war er seit 2013 Geschäftsführer.

 

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„Alexander Wehrle hat in den vergangenen Jahren eine herausragende Bilanz beim 1. FC Köln vorzuweisen und ist darüber hinaus einer der profiliertesten Geschäftsführer im deutschen Profifußball“, lobt Claus Vogt den neuen Mann, „er bringt daher nicht nur die nötigen Kompetenzen mit, um den VfB in dieser herausfordernden Zeit zu führen, sondern wird uns mit seinem Netzwerk und seinem Standing in der Branche sehr guttun.“ Vereinspräsident Vogt war als Aufsichtsratsvorsitzender der VfB AG für die Suche nach einem Hitzlsperger-Nachfolger hauptverantwortlich, auch eine Personalberatungsagentur war involviert.

Wehrle kommt „nach Hause“

Wehrle ist in Stuttgart kein Unbekannter, ganz im Gegenteil: Der Finanzexperte war Referent des VfB-Vorstands, ehe er im Januar 2013 als Geschäftsführer beim 1. FC Köln einstieg. Vogt bezeichnet ihn daher als „echtes Eigengewächs.

Im Laufe des Aprils soll Wehrle, dessen Vertrag in Köln ursprünglich noch bis 2023 gelaufen wäre, in Stuttgart das Ruder übernehmen. Dann wird wohl auch Hitzlsperger ausscheiden, über den Vogt sagt: „Er hat den VfB als Vorstandsvorsitzender verändert und geprägt.“ Wehrle, der seit 2019 auch im Präsidium der DFL sitzt, soll desen Arbeit nun weiterführen.

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„Ich bin glücklich wieder nach Hause zu kommen, nach neun intensiven Jahren in Köln, für die ich immer dankbar sein werde“, sagt der in Bietigheim-Bissingen geborene Wehrle, „wie viele andere Traditionsclubs hat der VfB enorme Herausforderungen zu bewältigen, nicht zuletzt als Folge der Corona-Pandemie. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass dies gelingt. In den vergangenen Jahren hat der VfB einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen, den ich gerne in Zusammenarbeit mit meinen Vorstandskollegen, der sportlichen Leitung, den Direktoren und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausbauen möchte.“ Offen bleibt aber zunächst eine Frage.

Hitzlsperger war nicht nur Vorstandschef, sondern auch Sportvorstand der VfB AG. Um die Besetzung dieser Position gab es zuletzt emotionale Diskussionen, die auch der Sportdirektor Sven Mislintat befeuert hat. Wehrle übernimmt diesen Posten nicht mit. Ob und wann er besetzt wird, muss sich in den kommenden Wochen zeigen.